Pensionierter Gemeindearzt springt wieder ein

Seit Monaten findet sich kein Gemeindearzt für Schoppernau, Schröcken und Warth. Jetzt soll erneut der mittlerweile pensionierte Gemeindearzt Jos Wüstner den Winter über praktizieren.

Es fehlt generell an Allgemeinmedizinern - und eine Landpraxis ist für junge Mediziner anscheinend meist keine Option mehr: zu viele Investionen, zu lange Arbeitszeiten, zu viel Verantwortung. Für kleine Gemeinden ist das bitter, sagt der Warther Bürgermeister Stefan Strolz. Es sei nicht zu erklären, dass man bei dem verlockenden Angebot in Warth-Schröcken keinen Arzt finde. Eine gut eingerichtet Praxis und schöne Wohnung stünden zur Verfügung.

Die Bürgermeister von Schoppernau, Schröcken und Warth haben den ehemaligen Gemeindearzt Jos Wüstner deshalb gebeten, seine Ordinationen wieder zu öffnen. Der mittlerweile pensionierte praktische Arzt ist nun seit Mitte Dezember als Wahlarzt tätig - drei Tage in Schoppernau, drei Tage in Warth. Nach dem Winter werde man sehen, ob sich für nächste Wintersaison ein Junger finde. Ideal wäre seiner Ansicht nach ein Arzt in Schoppernau, der auch Außenordination mache, so wie er das jahrzehntelang gemacht habe.

Arzt muss notfalls unter Gästen gesucht werden

Noch liegt kein Schnee auf den Straßen. Aber das kann sich ändern - immer wieder kommt es vor, dass abgelegene Skiorte für Tage von der Umwelt abgeschnitten sind. Ohne Arzt kann das ein großes Problem werden, sagt Strolz: Wenn die Straße gesperrt sei, habe man keinen Arzt im Ort. Solange Notpatienten ausgeflogen werden können, sei alles machbar, so Strolz. Sollte Warth aber, was im Winter durchaus sein kann, von der Umwelt abgeschnitten sein, müsste ein Rundruf unter den Hotels und Pensionen gestartet werden, um die Ärzte unter den Gästen zu finden.