Zahl der Arbeitslosen steigt weiter

Die Arbeitslosigkeit in Vorarlberg steigt weiter, allerdings weniger stark. Ende Dezember waren laut AMS 10.788 Menschen als arbeitslos vorgemerkt - das sind zwei Prozent mehr als Ende 2014. Das AMS rechnet für 2016 mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Ende Dezember waren laut AMS 10.788 Menschen als arbeitslos vorgemerkt. Das sind zwei Prozent mehr als Ende 2014. Die Zahl der Schulungsteilnehmer ist hingegen um sieben Prozent auf rund 2.250 Menschen zurückgegangen. Werden die 2.584 Schulungsteilnehmer hinzugerechnet, sind in Vorarlberg aktuell 13.040 Personen auf Jobsuche. Das ist ein geringer Anstieg gegenüber dem Vorjahr (+44 Personen oder 0,3 Prozent).

Unterschiedlich ist die Situation in Vorarlberg bei den verschiedenen Altersgruppen. Es gab in allen Altersgruppen leichte Zunahmen, nur bei den 20- bis unter 25-Jährigen und den 40- bis unter 50-Jährigen gab es Rückgänge.

Ältere und Geringqualifizierte als Problemgruppen

Als Problemgruppe identifiziert das Arbeitsmarktservice (AMS) einmal mehr die über 55-Jährigen: Während das Plus bei den Arbeitslosen von 50 bis unter 55 mit 0,7 Prozent (+10) noch sehr moderat ausfiel, lag es bei den über 55-Jährigen bereits bei 10,3 Prozent (+150). Hier würden sich vor allem die erschwerten Einstiegsbedingungen in das Pensionssystem und die fehlenden Arbeitsmöglichkeiten für gesundheitlich beeinträchtigte Personen bemerkbar machen.

Zudem haben auch ungelernte und gering qualifizierte Kräfte mit Problemen auf dem Arbeitsmarkt zu kämpfen. Knapp die Hälfte aller Jobsuchenden konnten keinen bzw. nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss vorweisen.

Darunter befanden sich überproportional viele ausländische Staatsbürger, so das AMS. Hier erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich um 7,6 Prozent (+270), während sie sich bei den Inländern um 2,4 Prozent (-226) verringerte. Der starke Verdrängungswettbewerb hat nach Angaben des AMS u.a. dazu geführt, dass Arbeitskräfte aus den „klassischen“ Herkunftsländern wie Türkei oder Staaten des ehemaligen Jugoslawien in den letzten Jahren durch jüngere und zum Teil besser ausgebildete aus dem EU-Raum ersetzt wurden.

Mehr Mädchen auf Lehrstellensuche

Am stärksten gestiegen ist die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr in den Hilfsberufen (+113). Danach folgten die Reinigungs- (+86) und Gaststättenberufe (+59). Merkliche Rückgänge gab es in den Büroberufen (-48) sowie den Technikerberufen (-43).

Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden war mit 253 um 2 (-0,8 Prozent) niedriger als im Dezember 2014. Während aber gegenüber dem Vorjahr 35 Burschen weniger vorgemerkt waren, wiesen die Mädchen ein Plus von 33 auf. Den Lehrstellensuchenden standen am Monatsende insgesamt 125 sofort verfügbare offene Lehrstellen zur Verfügung, um 55 weniger als vor einem Jahr.

Vorarlberg über Österreichschnitt

Österreichweit nahm die Zahl der Jobsuchenden gegenüber dem Dezember 2014 um 19.604 bzw. 4,3 Prozent auf insgesamt 475.435 zu. Die Arbeitslosenquote betrug am Monatsende in Österreich 10,6 Prozent und in Vorarlberg 6,3 Prozent. Schulungsteilnehmer werden in dieser Quote nicht gezählt. Mehr dazu in Um 6,1 Prozent mehr Arbeitslose.

Steigende Arbeitslosigkeit erwartet

Das AMS Vorarlberg rechnet aufgrund von Prognosen mit einer Zunahme von drei Prozent. Die Prognosen sehen laut AMS für Vorarlberg ein Wirtschaftswachstum von knapp zwei Prozent voraus. Das sei zu wenig, um die Arbeitslosigkeit im Land zu senken.

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Interview mit Bereuter

Bereuter im Gespräch mit Vorarlberg-heute-Moderatorin Martina Köberle zur Arbeitslosen-Statistik.

Durch den Flüchtlingszuzug rechnet das AMS mit 800 zusätzlichen Arbeitssuchenden im Jahr 2016, sagt der stellvertretende Leiter des AMS, Bernhard Bereuter in „Vorarlberg heute“. Derzeit seien ca. 400 Asylberechtigte vorgemerkt. Es gebe bereits Kompetenz- und Sprachchecks, um herausfinden, welche Qualifikationen die Flüchtlinge mitbringen. Für Geringqualifizierte werde es immer schwieriger einen Job zu bekommen, deshalb versuche das AMS mit Qualifizierungsmaßnahmen, die Menschen für den Arbeitsmarkt fit zu machen.

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