Schrott-Preise wegen China im Keller

Die Preise für Metall-Schrott und andere Recyling-Materialien sind derzeit im Keller. So hätten sich diese teils halbiert, heißt es bei Loacker Recycling. Schuld daran sei, dass China den europäischen Markt mit Billigstahl überschwemmt.

Wenn Chinas Wirtschaft hustet, ist das auch für die Gesundheit der europäischen Wirtschaft nicht gut. Durch die schwächelnde Wirtschaft in China kommt von dort mehr Stahl auf den Markt, was sich bei uns negativ auf die Preise für Schrott und andere Alt-Metalle auswirkt, sagt Marco Ortner, der Leiter der Qualitätssicherung bei Loacker Recycling in Götzis.

Und das setze die Schrotthändler enorm unter Druck. Denn der Stahlverbrauch ist ein Indikator dafür, wie gut es der Wirtschaft geht, sagt Ortner: Europas Industrie verbraucht pro Jahr rund 150 Millionen Tonnen. China alleine produziert 300 Millionen Tonnen und überschwemmt derzeit Europa mit Billigstahl, da der Inlandabsatz fehlt.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Chinas wirtschaftliche Lage beeinflusst die Schrott-Preise in Vorarlberg negativ. So hätten sich diese teils halbiert, heißt es bei den verunsicherten Schrotthändlern.

Preise wie in der Krise 2009

Alleine in Vorarlberg fallen jährlich 100.000 Tonnen Stahl-Schrott an. Derzeit wird den Großlieferanten aus der Industrie und Privaten für anfallendes Altmetall nur mehr ein Preis wie zur Zeit der Krise 2009 bezahlt. Der Grund: Neuer Stahl aus China sei für die Industrie derzeit billiger als Recyling-Schrott, so Ortner.

Glas- und Altpapier-Preise ebenfalls gesunken

Vorbei sind auch die Zeiten als für Autowracks noch 200 Euro bezahlt wurden. Derzeit denkt die Schrottbranche über einen Entsorgungsbeitrag nach. Nicht aber in Vorarlberg, da die Schrotthändler zur Gratis-Rücknahme gesetzlich verpflichtet seien, so Ortner.

Im Windschatten der Schrottpreise sind auch die Preise für Glas und Altpapier gesunken. Erst wenn die Wirtschaft wieder mehr Hunger nach Rohstoffen hat, wird laut Ortner mit einem Anstieg der Altstoff-Preise gerechnet. Für die Konsumenten habe diese Entwicklung vorerst noch überschaubare Auswirkungen.