Viele „harte“ Drogenkonsumenten im Ländle

In Vorarlberg gibt es nach Wien die meisten hochriskanten Drogenkonsumenten, das geht aus zwei aktuellen Drogenberichten hervor. Die Betreuungsprogramme würden die Abhängigen aber besser als in anderen Bundesländern erreichen.

In Vorarlberg leben 1.000 bis 1.500 Menschen mit einem hochrisikoreichen Drogenkonsum. Gemessen an der Einwohnerzahl ist das die zweithöchste Zahl nach Wien, so das Ergebnis des Epidemiologie-Berichts Drogen und des Österreichischen Drogenberichts 2015. Dieses Phänomen gebe es seit den 1990er-Jahren, so Thomas Neubacher, Drogenkoordinator des Landes, im ORF Radio Vorarlberg-Interview. Er erklärt das auch mit der geografischen Nähe zur Schweiz.

Mehr Ärzte für Substitutionsprogramme gewünscht

Da diese Menschen chronisch krank seien, gehe die Zahl auch kaum spürbar zurück, so Neubacher. Allerdings erreiche man rund 65 Prozent der Süchtigen mit einem breiten Behandlungsangebot. Am meisten angenommen würden Substitutionsprogramme, also Programme bei denen Ersatzdrogen angeboten werden. Bei zehn bis zwölf Ärzten im Land können Süchtige diese Therapie machen, man brauche aber noch mehr Ärzte, sagt Neubacher.

Rückgang bei den Jüngeren

Die Drogenberichte zeigen, dass bei den 15- bis 24-Jährigen die Einstiegszahlen in den hochriskanten Opiatkonsum deutlich zurückgehen würden, so Neubacher. Das zeige, dass Heroin- und Opiatekonsum für junge Leute nicht mehr attraktiv sei.

Im Vorjahr gab es acht Drogentote in Vorarlberg, 2013 waren es zehn. Die Menschen würden vor allem aus einem Mix aus Drogen, Alkohol sowie Schlaf- und Beruhigungsmittel sterben.

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