Mangel an Hebammen erwartet
Obwohl die Zahl der Geburten in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen ist, steigt der Bedarf an Hebammen: Immer mehr Frauen schätzen die Nachbetreuung zu Hause, denn die sozialen Netze sind nicht mehr so dicht wie früher, so Helga Hartmann, Vertreterin der Hebammen in Vorarlberg.
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
Hebammen-Mangel vorprogrammiert?
114 Hebammen gibt es derzeit noch in Vorarlberg. Jetzt droht der Mangel: Eine Pensionierungswelle steht bevor, nur zwei Vorarlbergerinnen lassen sich derzeit als Hebamme ausbilden.
Nur zwei Vorarlbergerinnen in Ausbildung
Die Arbeit der Hebammen beschränkt sich nicht mehr nur auf den Kreissaal, im Hebammenberatungsgespräch vor der Geburt kann vieles abgefangen werden. Man könne den Frauen viele Tipps und Hinweise geben, sagt Hartmann. Doch in Zukunft wird es eng, viele Leistungen können nicht mehr angeboten werden: Zehn Prozent der insgesamt 114 Hebammen gehen demnächst in Pension. Nur zwei Vorarlbergerinnen sind derzeit in Tirol in Ausbildung. Nachwuchs gibt es kaum, da es für Vorarlbergerinnen zu wenig Ausbildungsplätze in Tirol und den anderen Bundesländern gibt.
Ausbildung an FH angedacht
Das Problem sei bekannt, sagt Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP). Man werde in den nächsten Jahren 30 bis 50 Hebammen mehr brauchen. Der zu ziehende Schluss sei klar - man müsse mehr Ausbildungsplätze schaffen.
Es bestünden Überlegungen zur Neugestaltung des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes, durch die die gehobenen Pflegeberufe an den Fachhochschulen (FH) ausgebildet würden. Das könnte auch für die Hebammen gelten. Doch das wird noch dauern: Läuft alles nach Plan, werden die ersten Hebammen-Absolventinnen frühestens in sieben Jahren die Fachhochschule Vorarlberg verlassen.
Link:
- Studie: In Vorarlberg fehlen Hebammen (vorarlberg.ORF.at, 29.5.2015)