Bizau: Keine Zukunft mehr für Hirschberglift

In Bizau geht eine Ära zu Ende: Rund 15 Jahre nach dem Ende des Skibetriebs soll das endgültige Aus für den letzten großen Lift, den Hirschberglift, besiegelt werden. Nach dem Plan des Masseverwalters soll der Abbau der letzte Akt in einem rund vier Jahre dauernden Konkursverfahren sein.

Voraussetzung für den Abbau ist laut Masseverwalter Lukas Pfefferkorn allerdings, dass die Konkursmasse ausreiche, um die Arbeiten zu bezahlen - Pfefferkorn ist aber optimistisch. Das Konkursverfahren soll im Frühjahr abgeschlossen werden.

Bis 2012 diente der Hirschberglift als Zubringer für die Sommerrodelbahn, seitdem steht der Lift. Die Sommerrodelbahn wurde inzwischen bereits weitgehend abgebaut. Ein neuer Betreiber konnte nicht gefunden werden.

Übungslift wird von Gemeinde betrieben

Gute Zukunftschancen hat der Übungslift an der Talstation: Er wird diese Saison wie schon in den vergangenen Wintern in den Ferien und an den Wochenenden von der Gemeinde betrieben. Zudem kündigte Bürgermeister Josef Bischofberger an, die Gemeinde werde den Übungslift voraussichtlich aus der Konkursmasse übernehmen. So hätten zumindest die Kinder auch in Zukunft die Möglichkeit, im Ort Ski zu fahren, so Bischofberger.

Auszahlung der Gläubiger noch unklar

Die Schulden der Bizauer Skilifte GesmbH liegen laut Kreditschutzverband bei 2,5 Millionen Euro, ob die 44 Gläubiger Geld bekommen, ist noch unklar. Der größere Konkurs war der des Gasthauses Auerhahn an der Talstation. Bei diesem 5-Millionen-Euro-Konkurs gingen die Gläubiger laut Kreditschutzverband leer aus.

Gasthaus Auerhahn nach Gerichtsprozess verkauft

Der Verkauf des leerstehenden Gasthauses zog sich anschließend durch einen Gerichtsprozess hin - und war auch für die insolventen Skilifte von Bedeutung. Denn laut Pfefferkorn entschied das Oberlandesgericht Innsbruck, dass er als Masseverwalter der Skilifte das Gasthaus verkaufen dürfe, weil es auf dem Grund der Skilifte steht - und damit in die Konkursmasse der Skilifte gehört. Inzwischen wurde der Auerhahn gemeinsam mit dem Gasthaus an der Bergstation verkauft.

Einst FIS-Strecke am Hirschberg

Die 1970 eröffneten Hirschbergbahnen waren einst der Motor des Tourismus in Bizau. Es gab am Hirschberg eine FIS-Abfahrt, auf der die Slaloms und Abfahrten der österreichischen Ski-Meisterschaft und des Europacups von 1975 und 1983 ausgetragen wurden. Einmal sollte sogar eine Damen-Weltcupabfahrt stattfinden, die jedoch wegen Schneemangels abgesagt werden musste.

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