Pilotprojekt: Eine Klasse für junge Flüchtlinge

Bei der Integration von Flüchtlingen spielen Kinder und Jugendliche eine besondere Rolle. Rund 270 Flüchtlingskinder werden derzeit in den Vorarlberger Pflichtschulen betreut. Auch für die unbegleiteten Flüchtlinge gibt es jetzt eine Übergangsklasse an der HAK/HASCH Feldkirch.

Noch sind nicht alle bürokratischen Hürden aus dem Weg geräumt, trotzdem beginnt am Dienstag der Unterricht für die bisher 39 angemeldeten Jugendlichen aus Afghanistan, Syrien und Pakistan. Von den 31 Wochenstunden entfallen vorerst ungefähr zehn auf den Deutschunterricht, berichtet Direktor Michael Weber.

Die übrigen Fächer würden zuerst vor allem auf Englisch unterrichtet, im Laufe des Jahres soll dann mehr und mehr zum Deutschen gewechselt werden. Die Auswahl der zwischen 15 und 21 Jahre alten Schüler erfolgte nach deren Englischkenntnissen, dem Beherrschen unserer Schrift, dem erfolgten Schulabschluss im Heimatland und der Motivation.

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Übergangsklasse für junge Flüchtlinge

Beitrag von Bruno Schratzer, Holger Weitze und Stefan Haberbosch.

Helfer werden noch gesucht - Schüler engagieren sich

Zur Unterstützung der Lehrer werden für den Unterricht noch ehrenamtliche Helfer für die Übungsphasen gesucht. Bereits eingebunden sind die Schüler: Über 120 haben sich als Paten für die jugendlichen Flüchtlinge gemeldet. Wenn das schon die einzige Schule sei, die so eine Klasse anbiete, dann wolle sie auch helfen, sagt eine Schülerin. Und: Man wolle auch zeigen, dass man eine offene Schule sei, sagt Schulsprecher Pablo Dostal, und dass man auch für Menschen da sei, die Hilfe und Unterstützung brauchen.

Nasrat will es „körig machen“

Die Idee der Übergangsstufe wurde von der Schulgemeinschaft der HAK-HASCH Feldkirch in Zusammenarbeit mit der Caritas recht schnell umgesetzt. Für die Kinder brauche es schnelle Hilfe, sagt Bernd Klisch, Leiter der Caritas-Flüchtlingshilfe - die Übergangsklasse sei ein „fantastisches Projekt“. Schullandesrätin Bernadette Mennel (ÖVP) stimmt dem zu - das Projekt gebe den jungen Menschen Stabilität, Anerkennung, soziale Beziehungen und die Grundlage für das Erlernen eines Berufs.

Der junge Afghane Nasrat zeigt, was bei entsprechender Motivation möglich ist: Er ist seit drei Jahren in Vorarlberg und besucht als regulärer Schüler die erste Klasse der Handelsschule. Er wolle Polizist werden und es „körig machen“, wie er sagt.