Banken: Weniger Filialen, mehr Internetdienste

Zuletzt hat es immer wieder Fusionen von Raiffeisenbanken gegeben. Bankensprecher Wilfried Hopfner sagt, der Sektor stehe vor einer totalen Verwandlung: technologische Änderungen führten dazu, dass die Kunden viele Geschäfte selbst erledigen können.

Der Bankenexperte Franz Hahn vom Wirtschaftsforschungsinstitut geht davon aus, dass in Österreich in zehn Jahren nur noch jede vierte Bankfiliale existiert. Das wäre eine Reduktion von derzeit 4.000 auf 1.000 Filialen.

Der Vorarlberger Bankensprecher Wilfried Hopfner sieht durchaus einen grundlegenden Wandel, derartige Prognosen seien aber schwierig: Dass die Zahl zurückgeht sei ein Faktum, eine konkrete Zahl zu nennen wäre laut Hopfner aber unseriös. Man passe sich eben an die Marktgegebenheiten, die Anforderungen und die Bedürfnisse der Kunden an.

Experte: Bankenschwund seit 1990er Jahren

Raiffeisen hat derzeit mehr als 90 Bankstellen und 22 selbstständige Banken in Vorarlberg. Man müsse sich eine neue Strategie überlegen, sagt Hopfner. Der Druck der Kunden zur Digitalisierung sei jedenfalls sehr hoch, Raiffeisen wolle aber weiterhin in der Fläche bleiben. Die Nähe zum Kunden bemesse sich heutzutage nicht mehr in Kilometer. Stattdessen setze man auf Beratungsqualität und Verfügbarkeit für den Kunden.

Gottfried Haber, Wirtschaftsprofessor an der Donauuniversität Krems, sagt Fusionen und Bankstellenschließungen seien österreichweit schon länger ein Thema. Seit den 1990er Jahren beobachte man einen Rückgang bei der Filialdichten, sowie bei Kreditinstituten und eigenständigen Banken überhaupt. Dieser Trend werde sich beschleunigen, sagt Haber, weil internationaler Wettbewerb und Kostendruck zunehmen, für kleinere Einheiten werde es immer schwieriger, wirtschaftlich effizient zu arbeiten.