Kaufmann: „Keine Vertreibungspolitik“

„Ich will das Geschäftsmodell Betteln nicht unterstützen“, sagt Dornbirns Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP) im Samstaginterview von ORF Radio Vorarlberg. Sie weist den Vorwurf der Vertreibungspolitik zurück.

Die Stadt Dornbirn beschäftige sich seit fast zwei Jahren intensiv mit dem Thema von bettelnden rumänischen Staatsbürgern, sagt Kaufmann. Heuer habe sich die Situation verschärft, da viele mit Kleinkindern gebettelt und viele sich sehr aggressiv gegenüber der Bevölkerung verhalten hätten.

„Hilfe in Rumänien nötig“

„Wir können die Problematik hier nicht vor Ort lösen, sondern müssen versuchen, auch mit Sozialeinrichtungen in Rumänien in Kontakt zu treten und den Familien vor Ort helfen“, so die Bürgermeisterin. Die grundsätzliche Frage sei, ob man das Geschäftsmodell betteln unterstützen will. Sie wolle das nicht.

Zum Vorwurf der „Vertreibungspolitik“, die die Stadt betreibe, sagt Kaufmann: „Nach allem, was wir an Hilfestellungen versucht haben, von Vertreibungspolitik zu reden, ist völlig verfehlt.“

Das Interview zum Nachhören

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Das Interview mit Bürgermeisterin Andrea Kaufmann führte ORF Vorarlberg-Redakteurin Ines Hergovits-Gasser.

Schlachthof Dornbirn wird 2016 geschlossen

Das Schicksal des wirtschaftlich angeschlagenen Schlachthofs beschäftigt die Stadtpolitik schon seit zwei Jahren. Nun scheint die Zukunft des Unternehmens endgültig besiegelt zu sein: „Wir sind der Meinung, dass der Standort mitten im Wohngebiet nicht mehr ideal ist“, sagt Kaufmann. Auch das Geschäftsmodell könne so nicht mehr geführt werden.

Alle Fraktionen seien sich einig darüber, dass der Schlachthof an diesem Standort von der Stadt Dornbirn nicht mehr weitergeführt wird, so die Bürgermeisterin. Ein Betreibermodell sei derzeit unwahrscheinlich, es würde keine Interessenten geben. In der Stadtvertretung werde nun einen Antrag auf Schließung eingereicht, sagt Kaufmann. Die Mitarbeiter seien bereits informiert worden und hätten eine Weiterbeschäftigungsgarantie der Stadt erhalten. Der Schlachthof Dornbirn wird Ende 2016 geschlossen.

Tierquälerei: „Nur“ ein Vorwurf bestätigt

Der Schlachthof war zuletzt wegen angeblicher Tierquälerei in der Kritik gestanden - mehr dazu in Tierschutzskandal beschäftigt Politik. Aus Sicht des Tierschutzombudsmannes Pius Fink sei von den fünf vorgeworfenen Tierquälereien aber nur ein Vorwurf bestätigt worden sei, so Kaufmann. Dieser sei sofort abgestellt worden.

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