vorarlberg museum stellt Programm 2016 vor

Das vorarlberg museum in Bregenz hat am Mittwoch sein Jahresprogramm für 2016 vorgestellt. Zu sehen sind fünf Sonderausstellungen und eine Ausstellung zu 70 Jahren Bregenzer Festspiele.

Mit Ausstellungen zur Bergbaugeschichte, zum Zeichner Egon Goldner, zur Geschichte der Familie Riccabona sowie zum „Berühren“ will das vorarlberg museum im nächsten Jahr die Besucher anziehen. Mit den erwarteten über 46.000 Besuchern bis Ende 2015 zeigte sich Direktor Andreas Rudigier zufrieden.

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Neue Sonderausstellung

Der Kinderbuch-Klassiker „Das kleine ich bin ich“ von Autorin Mira Lobe und Zeichnerin Susi Weigel steht jetzt im Mittelpunkt einer neuen Sonderausstellung im vorarlberg museum.

Schau zu Mira Lobe und Susi Weigel

Neu eröffnet wird die vom Wien Museum übernommene Schau zu Mira Lobe und Susi Weigel. Die Ausstellung „Ich bin Ich - Mira Lobe und Susi Weigel“, die bis 1. Mai 2016 zu sehen ist, spricht laut Kuratorin Lisa Noggler-Gürtler alle Altersgruppen an und stellt neben dem Werk der Autorin Lobe und der Illustratorin Weigel vor allem die Biografien des Künstlerduos in den Mittelpunkt.

Es gehe darum, das Menschenbild hinter der Kinderliteratur herauszuarbeiten. Für das vorarlberg museum erhielt die Schau einen stärkeren Weigel-Bezug, da diese Jahrzehnte in Vorarlberg lebte.

Egon Goldner-Ausstellung ab Jänner

Eine Ausstellung widmet sich dem Künstler Egon Goldner. Der 1945 in Lustenau geborene Zeichner begann 1966 mit seinem Schaffen, bevor der Weltenbummler nach reger Ausstellungstätigkeit Anfang der 1990er-Jahre völlig von der Bildfläche verschwand und das Zeichnen einstellte.

Über den Künstlerkollegen Richard Bösch kam das vorarlberg museum in Kontakt zu dem seit 2002 in Wien lebenden Goldner, der 2014 wieder mit dem Zeichnen begann. Von 30. Jänner bis 1. Mai sind seine Werke in Bregenz zu sehen.

Schau „grenznah“: Fotos von Vorarlbergern

Ab März schlägt das Landesmuseum mit der Schau „ganznah - Landläufige Geschichten vom Berühren“ das zweite Kapitel im Format „Vorarlberg sichten“ auf, mit dem Ziel einen anderen Blick auf das Land zu werfen. So schickten Vorarlberger etwa Fotografien davon, was sie im Laufe eines Tages berührt haben.

Vom Halt finden und verlieren erzählt das Leben des Feldkircher Trapezkünstlers Karl Zauser. Zu Wort kommen zudem eine Hebamme, ein Imam, der die rituelle Totenwaschung vornimmt, und eine Krankenschwester.

Sommerausstellung widmet sich dem Bergbau

Die Sommerausstellung von 11. Juni bis 26. Oktober dreht sich um 10.000 Jahre Bergbaugeschichte in den Ostalpen. In Kooperation mit dem Bergbaumuseum Bochum sind über 650 Objekte zu sehen, „in einer Qualität, die ich selten so gesehen habe“, so der stellvertretende Direktor Gerhard Grabher.

Die Schau mit Exponaten aus Salzburg, Kärnten und der Steiermark stellt die beschwerliche Suche nach Rohstoffen - in der Steinzeit Feuerstein und Bergkristall, später Kupfer, Salz, Eisen, Gold und Silber - unter Tage dar. Der Titel „Bergauf - Bergab“ bezieht sich darauf, dass der durch die Erzfunde verursachte Reichtum einer Region rasch wieder vorbei sein konnte. In Vorarlberg prägte der Bergbauboom im Spätmittelalter vor allem das Montafon.

„Der Fall Riccabona“ im Dezember

Ab 3. Dezember zeigt das vorarlberg museum „Der Fall Riccabona“, laut Direktor Rudigier eine „Familiensaga“ des 20. Jahrhunderts rund um Aufstieg und Fall der Feldkircher Familien Perlhefter und Riccabona.

Die wichtigsten Protagonisten sind die aus Böhmen stammenden Geschwister Anna und Max Perlhefter, Annas Mann und Rechtsanwalt Gottfried Riccabona sowie deren Kinder Dora und Max Riccabona. Letzterer war mehrere Jahre im KZ Dachau inhaftiert. Zum Netzwerk der Familie gehörten teils prominente Zeitgenossen wie Rudolf Wacker, Otto Ender, Leopold Figl, James Joyce oder Josef Roth.

Frage der Lagerung der Sammlung

Im Atrium des Museums wird von 14. Juli bis 11. September die Ausstellung zu 70 Jahren Bregenzer Festspiele zu sehen sein, bei der mit 15 Aufführungsmodellen die bewegte Geschichte des Festivals nachgezeichnet wird.

Für die nächsten Jahre werde das Museum zudem die Frage der Lagerung der Sammlung beschäftigen, so Direktor Rudigier. Eine Lösung sei hier „absolut und dringend nötig“, seitens des Landes seien bereits Mittel für 2017 in Aussicht gestellt.

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