Festspiele: Buntes Programm zum 70. Geburtstag

Mit einem breiten programmatischen Bogen von Ur- und Erstaufführungen feiern die Bregenzer Festspiele im kommenden Jahr ihren 70. Geburtstag. Eröffnet wird das Festival am 20. Juli mit der Oper „Hamlet“ des italienischen Komponisten Franco Faccio.

Auf zwei im Gondelhafen verankerten Kiesfrachtern wurde vor 70 Jahren Wolfgang Amadeus Mozarts Singspiel „Bastien und Bastienne“ aufgeführt: Es war die Geburtsstunde der Bregenzer Festspiele. Genau an diesem Ort wird es zu einer Wiederaufführung des Werks durch das Symphonieorchester Vorarlberg kommen.

Worin die Kontinuität bei den Bregenzer Festspielen besteht, erläuterte Festspielpräsident Hans-Peter Metzler am Mittwoch folgendermaßen: Die Festspiele hätten vor 70 Jahren quasi als Bürgerinitiative begonnen, und das seien sie im Kern geblieben.

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Festspiel-Programm 2016 präsentiert

Im nächsten Jahr feiern die Bregenzer Festspiele ihren 70. Geburtstag - mit einem starken Programm.

„Hamlet“ macht den Anfang

Im Kern gleich geblieben ist auch die Zielsetzung von Intendantin Elisabeth Sobotka, ihr Programm auf der Trias der vorhandenen Bühnen Festspielhaus, Seebühne und Werkstattbühne aufzubauen. Mit „Hamlet“ von Komponist Franco Faccio und Librettist Arrigo Boito werde im Festspielhaus eine, so Sobotka, „große italienische Oper“ präsentiert, die nach ihrer zweiten Aufführung 1871 in Vergessenheit geraten war und erst vor einem Jahr in den USA wieder auf die Bühne kam.

Regisseur Olivier Tambosi erinnerte daran, dass das Shakespearesche Werk noch Anfang des 19. Jahrhunderts in Frankreich und Italien verpönt war. Man höre aber auch heraus, dass es nicht die Absicht gewesen sei, eine italienische Oper zu schreiben. Vielmehr sei es darum gegangen, der Welttheater-Gehalt des Werkes von William Shakespeares Stück gerecht zu werden und eben auch die philosophischen Hintergründe „mitzukomponieren“.

Zwei zeitgenössische Werke

Nach heuer einem werden im kommenden Jahr wieder zwei zeitgenössische Musiktheaterwerke auf der Werkstattbühne aufgeführt: Die Kammeroper „Make no noise“ des tschechischen Komponisten Miroslav Srnka und „Staatsoperette – die Austrotragödie“; Eine Bearbeitung der gleichnamigen, im ORF ausgestrahlten Fernsehfassung von 1977 durch Michael Mautner und Irene Suchy, die damals einen Skandal auslöste und die jetzt uraufgeführt wird.

Nestroypreisträger Nikolaus Habjan wird sämtliche historische Führerfiguren als Puppen nachbauen und spielen. Für die Inszenierung zeichnet der aus Bregenz stammende Simon Meusburger verantwortlich. Insgesamt versprühten die Festspielverantwortlichen heute Optimismus. Die erfolgreiche Saison 2015 habe starken Rückenwind geliefert.