Schwärzler lehnt Schlachttier-Transporte ab

Der Transport von 21 lebenden Rindern quer durch Österreich hat für einigen Wirbel gesorgt. In einer Anfragebeantwortung lehnt Agrar-Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) derartige Schlachttier-Transporte ab und bezeichnet sie als ungewöhnlich.

Ein Viehtransport nach Graz hat Anfang Oktober für großes Aufsehen gesorgt. 21 lebende Rinder wurden damals zum Schlachten in die Steiermark transportiert. Für Aufregung sorgte dieser Fall auch deswegen, weil die Verkäuferin der Kühe die Ländle Viehvermarktung war, eine Genossenschaft mit Josef Moosbrugger, dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer, als Obmann. Die Landwirtschaftskammer hat daraufhin zu den Vorwürfen Stellung genommen - mehr dazu in Viehtransport: Wirbel geht weiter.

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Anfragebeantwortung liegt vor

Agrar-Landesrat Erich Schwärzler nimmt in einer Anfragebeantwortung Stellung zu den stundenlangen Schlachttier-Transporten.

Studien: Vieh durch Transport eindeutig gestresst

NEOS-Abgeordnete Martina Pointner hat diesen Fall öffentlich gemacht und Mitgliedern der Landesregierung einen ganzen Katalog von Fragen zu diesem Thema zukommen lassen. Nun liegt die Antwort von Agar-Landesrat Erich Schwärzler vor. Für ihn sind derartige Schlacht-Transporte äußerst ungewöhnlich. Schwärzler verweist zudem auf wissenschaftliche Studien, die besagen, dass die Tiere während eines Transportes deutlich mehr gestresst sind als im Heimatstall.

Blutdruck, Herzfrequenz, Atemfrequenz und Cortisolspiegel sind deutlich höher und sinken auch während der gesamten Transportdauer nie auf das Niveau im Stall ab. Daher, so Schwärzler, sollte der Transport lebender Tiere so kurz wie möglich sein. Und deshalb lehne er aus Tierschutzgründen den Schlachttiertransport nach Graz ab.

88 Prozent wird in Vorarlberg geschlachtet

Aus der Anfragebeantwortung geht auch heraus, dass rund 88 Prozent der Rinder und Kälber in Vorarlberg geschlachtet werden - im Schnitt sind es jährlich an die 16.000 Stück. Lediglich ein kleiner Teil, an die 2.000, werden in anderen Bundesländern oder im Ausland geschlachtet. Zahlreiche davon in Salzburg oder im benachbarten süddeutschen Raum, etwa Kempten, Leutkirch oder Mengen. Grund dafür sind die Preise dort: So bekommt ein Landwirt im Ausland oder in anderen Bundesländern wesentlich mehr für sein Vieh bezahlt.

Laut Anfragebeantwortung müssen Transporte, wie in diesem Fall nach Graz, von der Landesveterinärbehörde genehmigt werden. Acht Stunden hätte die Fahrt längstens dauern dürfen. Hier gesteht Schwärzler ein, dass die Behörde einen Fehler gemacht habe, die Genehmigung hätte nicht erfolgen dürfen.

Pointner mit Stellungnahme zufrieden

Neos-Abgeordnete Martina Pointner ist mit der Reaktion von Schwärzler zufrieden. Sie sei sehr froh, dass auch Schwärzler dagegen ist, dass Lebendtiere so weit transportiert werden, so Pointner zum ORF. Von Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger seien stattdessen nur Ausflüchte gekommen, auch von ihm hätte sie sich eine klare Stellungnahme gewünscht. Pointner hatte die Öffentlichkeit über den Tiertransport informiert.