Protest: 100 Dezibel in der Schulklasse

300 Schüler, Eltern und Lehrer des Sportgymnasiums Dornbirn haben am Freitag gegen ihre Unterrichtsbedingungen protestiert. In den Containerklassen sei eine Belastung bis zu 100 Dezibel gemessen worden. Schullandesrätin Mennel sagt, sie sei darüber nicht informiert worden.

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Protest von Schülern

Gernot Hämmerle war bei der Protestveranstaltung vor Ort und hat mit Teilnehmern gesprochen.

Das Sportgymnasium ist seit 24 Jahren in einem Provisorium im Messegelände untergebracht. Seit mehreren Wochen finden dort Abrissarbeiten für die neuen Messehallen statt. Während des Unterrichts seien bis zu 100 Dezibel gemessen worden.

Schüler, Eltern und Lehrer fordern einen neuen Standort für die Schule. Denn auch das Gebäude sei in einem unzumutbaren Zustand. Von 13 Klassen werden vier in Containern unterrichtet. Während der Frühjahrs- und Herbstmesse könnten mehrere Räume nicht für den Unterricht verwendet werden, zudem sei es im Sommer in den Klassen sehr heiß und im Winter sehr kalt. Auch der Zustand der anderen Klassen sei schlecht, so würden etwa im Physikraum durch die Wand Pflanzen ins Zimmer wachsen.

Pflanzen Gymnasium Dornbirn

ORF

Die aus der Wand wachsende Pflanze im Physiksaal

Mennel: Varianten werden geprüft

ÖVP-Schullandesrätin Bernadette Mennel sagt, sie sei weder über den Baulärm noch über die Baumängel am Sportgymnasium Dornbirn in Kenntnis gesetzt worden. Laut Mennel werden derzeit gerade zwei Varianten für einen Neubau auf Umsetzung und Kosten geprüft. Letztlich müsse aber der Bund die Finanzierung gewährleisten.

Beim Unterrichtsministerium verweist man auf den Österreichischen Schulentwicklungsplan, der alle paar Jahre erneuert wird. Nächstes Jahr wäre es wieder so weit: Dann werden die Pläne für Schulneu- und Umbauten gemäß der eingereichten Schülerzahlen und je nach Bedarf der Bundesländer adaptiert.

Gemeinsamer Landtagsantrag von SPÖ und FPÖ

SPÖ und FPÖ stellen nun einen gemeinsamen Landtagsantrag. Darin fordern die beiden Klubobleute Dieter Egger (FPÖ) und Michael Ritsch (SPÖ) den Landtag zu einem Neubau des Gymnasiums auf. Der Landtag solle die beim Bund bereits begonnenen Gespräche über Neubau und Neusituierung des Gymnasiums mit Nachdruck weiterführen. Man müsse schnell zu einer guten Lösung kommen.