25 Jahre Drogenberatung „Ex und Hopp“

„Ex und Hopp“ wird 25: 1990 wurde Österreichs erste niederschwellige Kontakt- und Anlaufstelle für suchtkranke Menschen in Dornbirn eröffnet. 2014 nutzten knapp 10.800 Personen das Angebot.

Neben Leistungen im Gesundheitsbereich werden bei „Ex und Hopp“ suchtkranke Personen zum Thema Drogenmissbrauch informiert und beraten. In den vergangenen 25 Jahren habe sich viel verändert, so der Obmann des „Ex und Hopp“-Trägervereins, Bernhard Amann. Die Palette an Drogen sei breiter geworden, die klassische Leitdroge gebe es nicht mehr. Auch das Konsumverhalten habe sich verändert.

Bernhard Amann

Maurice Shourot

Bernhard Amann

Passenden Platz inzwischen gefunden

Wegen des steigenden Platzbedarfes und auch wegen Anrainerbeschwerden musste in den 25 Jahren der Standort dreimal innerhalb Dornbirns verändert werden. Seit 2012 befindet sich die Anlaufstelle für Suchtkranke in einem eigens errichteten Neubau in der Quellenstraße. sie wird nach Angaben des Vereins täglich von etwa 45 Personen aufgesucht.

Von Essensausgabe bis Wohnsitzadresse

Das Angebot von „Ex und Hopp“ sei vielseitig und reiche von Essensausgaben über Möglichkeiten zur Körper- und Kleiderpflege bis hin zur Beratung in Sucht-, Substanz- und Rechtsfragen. Zudem seien 75 Personen ohne festen Wohnsitz auf die Adresse der Anlaufstelle „Ex und Hopp“ gemeldet.

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25 Jahre „Ex und Hopp“

Beitrag von Birgit Hackspiel, Holger Weitze und Christina Lachner.

210.000 Spritzen pro Jahr getauscht

Wünsche für die Zukunft richtet Obmann Bernhard Amann in Richtung Politik: Er fordert Drogenkonsumräume, wie sie sich seit Jahrzehnten in Deutschland und der Schweiz gut bewährt hätten. Dadurch würde der öffentliche Raum entlastet, und die Infektionsraten würden stark gesenkt. In Vorarlberg habe zwar die HIV-Infektionsrate auf zehn Prozent gesenkt werden können, Hepatitis C sei aber noch ein sehr starkes Problem, obwohl 210.000 Spritzen im Jahr ausgetauscht würden.

Zudem fordert Amann die kontrollierte Abgabe von Heroin und die Legalisierung bestimmter Drogen. Statt Süchtige zu kriminalisieren, stehe im Vordergrund, Wege in Richtung eines selbstbestimmten Lebens aufzuzeigen.

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