Wahl in Oberösterreich: Vorarlberger Reaktionen

Einen Erdrutschsieg für die FPÖ hat die Landtagswahl in Oberösterreich gebracht. Die Reaktionen aus Vorarlberg fallen naturgemäß unterschiedlich aus. FPÖ-Landesobmann Dieter Egger spricht von einem „großen Sieg“, Landeshauptmann Wallner von einer „Wahl im Ausnahmezustand“.

Der Vorarlberger ÖVP-Chef, Landeshauptmann Markus Wallner, sagt, die gute Arbeitsbilanz von Josef Pühringer sei vom Flüchtlingsthema komplett überdeckt worden. Die Bevölkerung habe über eine internationale Flüchtlingskrise abgestimmt, nicht über die landespolitische Arbeit der ÖVP.

Egger: „Sensationelles Ergebnis“

Dieter Egger gratuliert seinen Parteikollegen in Oberösterreich. Diese hätten die Ängste der Menschen in der Asyl-Frage als einzige ernst genommen. Außerdem sei das Ergebnis ein klares Signal der Bevölkerung: Diese wolle das Ende der „FPÖ-Ausgrenzung“. In Bezug auf Vorarlberg meinte Egger: „Leider haben wir ein Jahr zu früh gewählt, heute würde sich Schwarz-Grün in Vorarlberg sicher nicht mehr ausgehen.“

„Kriegsgewinnler-Partei“ und „trauriger Tag“

Für Grünen-Vorstandssprecher Johannes Rauch wäre es „extrem schade“, wenn sich Schwarz-Grün in Oberösterreich nicht mehr ausginge: „Schwarz-Grün hat Oberösterreich gut getan. Dass die ÖVP so stark verlieren würde, war nicht absehbar.“ Die Freiheitlichen bezeichnet er als „Kriegsgewinnler-Partei“.

ÖVP trotz schwerer Verluste stärkste Partei

Schwere Stimmenverluste für ÖVP und SPÖ, dafür eine Verdoppelung der Wählerstimmen für die FPÖ: Das ist das Ergebnis der Landtagswahl gemäß aktueller Hochrechnungen. Die Grünen dürften leichte Gewinne verbuchen, NEOS könnte an der Vierprozentgrenze für den Einzug in den Landtag scheitern. Laufend aktuelle Ergebnisse finden Sie auf ooe.ORF.at.

SPÖ-Landesparteichef Michael Ritsch spricht von einem traurigen Tag. Es sei tragisch, wenn jeder dritte Wähler in Oberösterreich einer Partei die Stimme gebe, die mit den Ängsten der Menschen aufgrund der Asylkrise spiele. „Ich verstehe die Angst der Menschen. Ich verstehe aber nicht, dass der Wähler die FPÖ als Allheilmittel sieht. Leider scheint diese Politik Erfolg zu bringen.“ Landespolitische Themen hätten bei der Wahl offensichtlich keine Rolle gespielt.

NEOS: „Viele Schritte zum Erfolg“

Sabine Scheffknecht, Landessprecherin der Vorarlberger NEOS, wollte sich durch das Ergebnis in Oberösterreich nicht entmutigen lassen. „Wir wussten, dass es schwer wird. Aber die Gemeinde der NEOS wird größer, wir spüren, dass es eine Reform in der Politik braucht. Es sind viele Schritte, die zum Erfolg führen, und wir lassen uns nicht entmutigen, wenn es zwischenzeitlich einmal nicht so gut klappt.“ Zur Wahl an sich meint sie, es habe nur ein Thema gegeben, und damit habe man den Menschen Angst gemacht.