Frauen und Männer ungleich bezahlt

Die SPÖ macht auf den Equal Pay Day in Vorarlberg aufmerksam. Männer erreichen am Donnerstag schon das Einkommen, für das Frauen noch bis Jahresende arbeiten müssen.

Nach Angaben der Statistik Austria haben ganzjährig vollbeschäftigte Arbeitnehmer in Vorarlberg ein Jahreseinkommen von rund 48.000 Euro. Arbeitnehmerinnen verdienen im gleichen Zeitraum bei Vollbeschäftigung hingegen knapp 34.000 Euro. Das ist eine Differenz von 30 Prozent. Die SPÖ fordert daher unter anderem Frauenquoten in der Privatwirtschaft, Transparenz bei den Gehältern und Anreize für Väterkarenz.

Laut SPÖ-Frauenvorsitzender Veronika Keck hat die ungleiche Bezahlung folgende Ursachen. „Die schlechteren Fraueneinkommen haben ihre Ursache in veralteten Rollenbildern und fehlenden Strukturen zur Entlastung in der Familienarbeit. Wenn der Mann generell mehr verdient und die benötigten Plätze für die Kinderbetreuung nicht vorhanden oder zu teuer sind, ist es klar, dass die Frau entweder gleich zu Hause bleibt oder nur in Teilzeit arbeitet. Damit nimmt man Frauen nicht nur ihre Eigenständigkeit sondern betrügt sie um wertvolle Beitragszahlungen für die Pension", so Keck.

Gemeinsam mit den SPÖ-Frauen plant Keck eine Aktion rund um den österreichweiten Equal Pay Day im Oktober. „Es ist uns wichtig, Bewusstsein für die Ungleichheit zu schaffen, die es nach wie vor gibt. Das ist der erste Schritt für Veränderung“, erklärt die Frauenvorsitzende.

Vorarlberg liegt an letzter Stelle

„Vorarlberg braucht mehr Einkommensgerechtigkeit“, betont AK-Vizepräsidentin Manuela Auer. Dass die Lohnkluft zwischen Frauen und Männern im Ländle nach wie vor am größten ist, sei ein unhaltbarer Zustand. Deutlich verbessert werden müsse vor allem die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zudem fordert Auer die Anhebung der Mindestlöhne.

Vorarlberg liege bei der Einkommensgerechtigkeit im Bundesländervergleich weiter an letzter Stelle. So verdienen Frauen im Ländle im Vergleich zu den Männern laut Statistik Austria bei Vollzeitbeschäftigung rund 30,8 Prozent weniger, im Österreichschnitt sind es 22,4 Prozent. Die eklatante Lohnbenachteiligung sei nicht zu begründen und schon gar nicht hinzunehmen, so Auer, die ebenfalls eine Änderung der Rahmenbedingungen fordert.

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