Drogenbeschaffung über das Internet steigt an

Die Drogenbeschaffung über das Internet und der Drogenkonsum bei Jugendlichen steigt an - das zeigt der Bericht des Bundeskriminalamtes. Primar Reinhard Haller sieht als einzige Lösung therapeutische Hilfe. Gesetzliche Regulationen würden nichts nützen.

Ende August hat das Bundeskriminalamt den Lagebericht zur Suchtmittelkriminalität 2014 in Österreich veröffentlicht. Zentrale Aussage ist, dass die Drogenbeschaffung über das Internet und der Drogenkonsum bei Jugendlichen steigt. Diese Entwicklung ist auch in Vorarlberg erkennbar.

Das Drogenangebot steige zusehends und mit ihm auch die Verfügbarkeit über das Internet, so Primar Haller, Chefarzt der Stiftung Maria Ebene. Man spreche von einer globalen Entwicklung, die natürlich auch vor Österreich und Vorarlberg nicht halt mache.

Insbesondere psychoaktive Substanzen werden über das Internet bestellt - also solche, die aufputschende, dämpfende oder halluzinogene Wirkung haben. Meist sind es Abkömmlinge von Medikamenten oder Naturstoffen, deren gesundheitliche Schäden oft nicht vorhersehbar sind

Ausbau der Suchthilfe gefordert

Die Entwicklung und das Suchtproblem würden sich durch gesetzliche Regulationen nicht lösen oder aufhalten lassen, so Haller. Nur die Süchtigen selbst könnten ihre Krankheit in Angriff nehmen. Einziges probates Mittel sei eine optimale Hilfe in Form von Therapien in vielseitiger Form.

Es sei notwendiger denn je, die Suchthilfen im Land auszubauen und die präventiven Bemühungen noch weiter zu verstärken, fordert Haller. Es sei zu erwarten, dass der Handel und der Konsum von Suchtmitteln in den nächsten Jahren weiter ansteigen wird.

96 Jugendliche im Vorjahr angezeigt

Dem Lagebericht des Bundeskriminalamts nach stiegen die Anzahl der Anzeigen gegen die 14- bis unter 18-Jährigen von österreichweit 1.323 Anzeigen im Jahr 2013 auf 1.880 Anzeigen im Jahr 2014 – eine Steigerung von 6,2 Prozent. Vorarlbergs Jugendliche wurden im Jahr 2014 in 96 Fällen zur Anzeige gebracht, im Jahr 2013 waren es noch 58 Anzeigen. Im Bundesländervergleich liegt Vorarlberg somit an siebter Stelle. Absolute Spitzenreiter sind Niederösterreich mit 348 Anzeigen und Oberösterreich mit 337 Anzeigen im Jahr 2014, gefolgt von Tirol mit 278 Anzeigen und Wien mit 258 Anzeigen.

Links: