KSV: Öffentliche Hand als „säumiger Zahler“

Die Zahlungsmoral von Privaten und Firmen hat sich nach einer Umfrage des KSV verbessert, die öffentliche Hand dagegen zahlt heute später.

Firmen zahlen durchschnittlich nach 29 Tagen, Privatkunden nach 17 Tagen. Wesentlich mehr Zeit lässt sich die öffentliche Hand: Auftraggeber müssen 38 Tage auf Rechnungstilgung warten Die Zahlungsmoral von Firmen- und Privatkunden hat sich verbessert. Unternehmen lassen sich durchschnittlich 29 Tage Zeit für die Begleichung von Rechnungen (2014: 30 Tage). Bei den Privaten reduzierte sich die Zahlungsdauer von 18 auf 17 Tage. Beharrlichkeit ist weiterhin bei offenen Rechnungen der öffentlichen Hand gefragt - hier dauert es durchschnittlich 38 statt bisher 37 Tage. Das geht aus der heute, Dienstag, bei einer Pressekonferenz vorgestellten Umfrage des Kreditschutzverbandes von 1870 (KSV1870) hervor.

Es zeigen sich große regionale Unterschiede: So halten im Burgenland die öffentlichen Auftraggeber das durchschnittlich vereinbarte Zahlungsziel von 33 Tagen ein. Dagegen liegt die Zahlungsdauer in Wien bei einem Zahlungsziel von ebenfalls 33 Tagen bei 42 Tagen. Die öffentliche Hand ist damit durchschnittlich neun Tage im Zahlungsverzug.

30 Tage Zahlungsfrist

In Vorarlberg liegt die festgelegte Zahlungsfrist bei 30 Tagen oder darunter. KSV-Vorstand Johannes Nejedlik führt als möglichen Grund für die Kulanz der Unternehmen die Sorge ins Feld, bei öffentlichen Aufträgen nicht mehr zum Zug zu kommen. Die in der Studie berücksichtigten Rechnungen der öffentlichen Hand machen zur Hälfte die Gemeinden aus, jeweils ein Viertel entfällt auf Bund und Länder.

Die verbesserte Zahlungsmoral von Firmen- und Privatkunden erklärt Nejedlik so: „Die Wirtschaftslage lässt es nicht mehr zu, dass unbezahlte Rechnungen einfach hingenommen werden.“ Besonders die kleineren Unternehmen würden unter einer schlechten Zahlungsmoral leiden. Insgesamt gab jedes zehnte Unternehmen an, dadurch sogar in der Existenz bedroht zu sein.