Trotz Unterstützung: Familie droht Abschiebung

Einer siebenköpfigen, in Lauterach wohnhaften Flüchtlingsfamilie aus dem Kosovo droht die Abschiebung. Der entsprechende Bescheid liegt vor. Zuletzt hatten sich Schüler u.a. mit Luftballons für den Verbleib der Familie eingesetzt.

Beginnend mit dem 15. August habe die Familie jetzt 14 Tage Zeit, Österreich freiwillig zu verlassen, sagt Bettina Miltner, Lehrerin an der Mittelschule Lauterach. Sonst drohe die Abschiebehaft. Miltner setzt sich seit Monaten für die Familie ein: Zwei der Kinder besuchen die Mittelschule Lauterach, sind dort gut integriert und haben Freundschaften geschlossen. Sechs Wochen habe die Familie jetzt Zeit, Einspruch gegen den Bescheid einzulegen.

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Familie von Abschiebung bedroht

Eine kosovarische Familie, die in Lauterach wohnt, hat jetzt einen Abschiebebescheid bekommen. In ihrer Heimat droht ihnen nach einer Familienfehde die Blutrache.

Die Begründung der Behörde hält Miltner zumindest für fragwürdig: So werde auf die mangelnden Deutschkenntnisse der Familie verwiesen. Das ignoriere aber völlig die Tatsache, dass alle Familienmitglieder Deutschunterricht genommen hätten. Zudem sei der Familienvater im Kosovo aufgrund einer Familienfehde mit Blutrache bedroht. Nachdem das Abschiebeverfahren wegen eines Krankenhausaufenthalts des Vaters ausgesetzt worden war, erfolgte nun die Wiederaufnahme.

Lehrerin trommelt Unterstützer zusammen

Zuletzt hatte Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch darauf hingewiesen, dass eine Abschiebung der Familie die Kinderrechte verletze. In dem Verfahren sei weder der Kinderwohlaspekt überprüft, noch der Beteiligungsaspekt berücksichtigt worden. Zudem deute das zivilgesellschaftliche Engagement für die Familie auf einen hohen Integrationsgrad hin.

Anfang Juni hatten Schüler an der Mittelschule Lauterach Luftballons aufsteigen lassen, um gegen die Abschiebung der Familie mobil zu machen. Mehrere Videos und ein Bittgesuch an Bundespräsident Heinz Fischer, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und die Bundesbehörden waren dem vorausgegangen - mehr dazu in Mit Luftballons gegen die drohende Abschiebung. Miltner will die Allianz nun wieder aufleben lassen und trommelt derzeit alle Unterstützer zusammen.