Regenfälle: Straße verlegt, Decke eingestürzt

Starke Regenfälle haben am Sonntag Murenabgänge im Gamperdonatal verursacht, die Zufahrtsstraße in den Nenzinger Himmel wurde verlegt. Etwa zeitgleich brach in Bludenz in einem Reihenhaus die Decke unter den Wassermassen ein.

Drei Fahrzeuge mit mehreren Insassen wurden eingesperrt. Die fünf Erwachsenen und zwei Kinder konnten schließlich unverletzt nach Gamperdon gebracht werden, an zwei Pkw entstand ein leichter Sachschaden.

Die Agrargemeinschaft Nenzing wird jetzt eine behelfsmäßige Zufahrt über die alte Straße errichten. Laut Geschäftsführer Siegbert Terzer soll die Umfahrung ab Montagmittag für Allrad-Fahrzeuge befahrbar sein. Der Gamperdonaweg werde in etwa zwei bis drei Tagen wieder frei sein. Die Straße ist an manchen Stellen bis zu zehn Meter hoch vermurt worden. Derzeit befinden sich etwa 700 Urlauber im Nenzinger Himmel.

53 Liter pro Quadratmeter in Bludenz

Besonders zugesetzt haben die Regenfälle auch der Stadt Bludenz. Dort hatte es in vier Stunden ganze 53 Liter pro Quadratmeter geregnet, so die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Zum Vergleich: Im Juli hatte die Gesamtniederschlagsmenge 70 Liter pro Quadratmeter betragen.

Die Städtische Feuerwehr hatte dann auch an die 40 Einsätze zu bewältigen. Laut Georg Oberhauser, Kommandant der Feuerwehr Bludenz, liefen zahlreiche Keller und Tiefgaragen in kürzester Zeit mit Wasser voll. Bis zu 40 Zentimeter habe der Pegelstand betragen. Auch eine Tischlerei und ein Autohaus haben zu den betroffenen Gebäuden gehört.

39 EINSÄTZE wurden letzte Nacht aufgrund des Schlagwetters abgearbeitet. Vom Blitzeinschlag, über bau-statische...

Posted by Feuerwehr Bludenz on Sunday, August 9, 2015

Decke eingestürzt

Besonders stark betroffen war die Reihenhausanlage „In der Halde“. Die Wohnanlage besteht aus zwei Gebäuden. Das kleine blieb im Wesentlichen verschont, beim größeren lief in allen sechs Reihenhäusern das Wasser durch die Decke. In einem der Häuser kam die Decke herunter, es sei laut Angaben der Feuerwehr alt und vermoost gewesen sein.

Grund für die Schäden in der Stadt sei nicht das Kanalnetz, so Oberhauser, da sei in den letzten Jahren nämlich viel investiert worden. In vielen Fällen seien die Abflüsse aber zu wenig gut gereinigt worden. Deswegen würden sie gleich verstopfen, wenn viel Wasser Dreck anschwemme.

RFL: Insgesamt 67 Einsätze

Die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle verzeichnete gestern zwischen 18.00 Uhr und Mitternacht insgesamt 67 Feuerwehr-Einsätze wegen Wassereintritten. Gut die Hälfte davon ereigneten sich im Raum Bludenz-Nenzing. Verletzte gab es keine, über größere Schäden ist derzeit nichts bekannt.