Mitgründer für Bank gesucht

Mit großen Erwartungen wird momentan in Österreich eine neue Bank gegründet. Die „Bank für Gemeinwohl“ soll auf viele Beine gestellt werden - unter anderem sollen allein in Vorarlberg 5.000 Mitgründer gefunden werden. Schon ab 200 Euro kann man sich an der neuen Bank beteiligen.

Bei der Errichtung der „Bank für Gemeinwohl“ helfen unter anderem Prominente wie Autor Christian Felber, Grünen-Mitgründerin Freda Meissner-Blau oder Skisprung-Legende Toni Innauer mit. Wichtiger ist es den Gründern aber, die Bank auf viele Beine zu stellen.

„Moralisch sauberes“ Geldinstitut

Auslöser für die Gründungs-Idee war die Finanzkrise der vergangenen Jahre und die Rolle, die viele Banken darin gespielt haben. Die neue „Bank für Gemeinwohl“ soll ein „moralisch sauberes“ Geldinstitut werden, sagt der Vorarlberg-Sprecher der Gründungs-Initiative, Michael Zorn. Es werde keine Spekulation mit Kundengeldern oder Bankkapital geben, die Kunden könnten auch keine Instrumente kaufen, die Spekulation ermöglichen.

Man wolle sich auf die eigentlichen Grundlagen einer Bank konzentrieren - Kunden stellen Spareinlagen zur Verfügung, andere Menschen erhalten dadurch Kredite. Die Kreditvergabe hänge dann auch davon ab, ob die Gesellschaft von diesem Projekt profitiere, erklärt Zorn. Kreditvergaben würden nicht nur einer Bonitätsprüfung, sondern auch einer Gemeinwohlprüfung unterzogen. Dabei werde geschaut, ob sie ethischen, ökologischen und dem Gemeinwohl dienenden Grundsätzen dienten.

Vorarlberger zeigen laut Zorn Interesse

Das seien auch Werte, die in Vorarlberg noch viel zählten. Entsprechend groß sei das bisherige Interesse der Vorarlberger an der „Bank für Gemeinwohl“. Ziel ist es nun, 5.000 Genossenschafter im Land zu finden, die sich mit zumindest 200 Euro an der neuen Bank beteiligen, sagt Zorn. Wenn das Projekt 5.000 Genossenschafter und damit potentielle Kunden in Vorarlberg finden könnte, würde er das als sehr gutes Ergebnis einstufen.

Österreichweit sollen 40.000 Genossenschafter Träger der „Bank für Gemeinwohl“ werden. In der Genossenschafterversammlung hat jeder Genossenschafter eine Stimme - unabhängig von der Höhe seiner Einlage. Insgesamt sollen die Genossenschafter 15 Millionen Euro zur Gründung der Bank aufbringen. Im kommenden Jahr soll dann die Bank-Konzession auch offiziell erteilt werden.

„Mobile Bankberater“ statt Filiale

Mit dem Bankgeschäft selbst wollen die Initiatoren Ende des kommenden Jahres starten. Eine eigene Filiale werde es zunächst in Vorarlberg wohl nicht geben. Gedacht sei unter anderem an mobile Bankberater, die Kunden auch daheim besuchen können.

Eine öffentliche Vorstellung der „Bank für Gemeinwohl“ findet am 5. November in der Kulturbühne Ambach in Götzis statt.