Einmal Bürgermeister und zurück

Mehrere Bürgermeister mussten nach den Bürgermeister- und Gemeindevertretungswahlen im vergangenen März den Sessel räumen und sich auf die Suche nach einem neuen Job machen. Nicht allen fiel die Suche leicht.

Am meisten überrascht gewesen sein dürfte der ehemalige Bürgermeister von St. Gallenkirch: Ewald Tschanhenz unterlag am Wahlsonntag dem 27-jährigen SPÖ-Kandidaten Josef Lechtaler. Nur 42 Prozent der Stimmen entfielen auf Tschanhenz, nach fünf Jahren musste er das Bürgermeisteramt wieder abgeben.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Bürgermeister auf Jobsuche

Die ehemaligen Bürgermeister von Eichenberg, Laterns und St. Gallenkirch berichten über ihre Schwierigkeiten, wieder in einen Zivilberuf zurückzufinden.

Der Wiedereinstieg ins Berufsleben gelang dafür umso leichter: Tschanhenz arbeitet mittlerweile wieder in seinem Hotel. „Die Familie freut sich darüber“, sagt das ehemalige Gemeindeoberhaupt. Der Betrieb sei schon vorher das Standbein der Familie gewesen, jetzt sei das eben wieder der Fall. Ein Vorteil habe der Rollenwechsel: Jetzt habe er, Tschanhenz, wieder mehr Zeit für die Familie.

Ex-Bürgermeister hilft in Dorfladen aus

Nicht ganz so gut erging es dem ehemaligen Laternser Bürgermeister Harald Nesensohn. Bei der Mehrheitswahl am 15. März belegte er nur Rang sieben. Daraufhin legte er sein Amt zurück. Neuer Bürgermeister ist Heinz Ludescher.

Mit jenseits der 50 Lebensjahre einen Job zu finden, sei natürlich schwierig, gibt Nesensohn zu. Da habe man gewisse Existenzängste auszustehen. Derzeit arbeitet er im Dorfladen in Laterns als Aushilfe - das Einkommen ist für eine Familie nicht genug. Eine Überbrückungshilfe bekommt er wegen dieser Nebenbeschäftigung nicht. Zumindest einen Lichtschimmer gibt es am Horizont: Nesensohn hat mittlerweile ein Jobangebot erhalten.

Rädler wieder in der Verwaltung tätig

Einen glücklicheren Ausgang hatte die Jobsuche für den ehemaligen Bürgermeister von Eichenberg. Alfons Rädler landete bei der Vorwahl nur auf dem sechsten Platz. Grund dafür sei seine positive Einstellung zum Windkraft-Projekt am Pfänder gewesen, meinte Rädler. Er zog sich jedenfalls sofort aus der Politik zurück - mehr dazu in Eichenberger Bürgermeister wird arbeitslos.

Nach seinem Ausscheiden fand der Altbürgermeister eine Stelle in der Bauamts- und Liegenschaftsabteilung des Gemeindeamts Höchst. Dort kann Rädler neben seiner fachlichen Qualifikation auch seine politische Erfahrung einbringen. Er sei jedenfalls froh, dass er die berufliche Entscheidung früh genug gefällt habe, zeigt sich Rädler im Nachhinein zufrieden.

Links: