Purtscher zeigt sich von Griechenland enttäuscht

„Die griechischen Umfragen sind offensichtlich genauso unzuverlässig wie die Politiker in diesem Land“. So kommentierte Altlandeshauptmann Martin Purtscher (ÖVP), ein Mitverhandler des EU-Beitritts, das Ergebnis der Volksabstimmung in Griechenland.

61 Prozent der Griechen stimmten dagegen, die Auflagen der europäischen Geldgeber zu akzeptieren. Umfragen hätten zuletzt noch ein Kopf an Kopf-Rennen zwischen Befürwortern und Gegnern gesehen, so Altlandeshauptmann Martin Purtscher, der den EU-Beitritt Österreichs mitverhandelt hatte. Mit einer Verbesserung ihrer schlechten Lage dürften die Griechen nicht rechnen, meinte Purtscher am Montag.

Purtscher spricht von Überheblichkeit

Auch wenn die Regierung von Alexis Tsipras etwas anderes versprochen habe, die Warteschlangen vor den Bankomaten würden bleiben, meinte Purtscher. Er sprach davon, dass dieses Versprechen die Überheblichkeit dieser Linksregierung offenbaren würde. Die Auszahlungsmöglichkeit der griechischen Banken hänge eindeutig davon ab, ob die europäische Zentralbank bereit ist, über bisher schon 90 Milliarden Euro gewährte Kredite nochmals einen Notkredit zur Verfügung zu stellen.

Auch Purtscher geht davon aus, dass Griechenland ein humanitäres Hilfsprogramm benötigen werde. Die bisherige griechische Tragödie sei zulasten der armen Bevölkerung ausgetragen worden, so Purtscher. Insofern werde es der EU auch schwer fallen, weitere Wünsche komplett abzulehnen.

Dass in 48 Stunden in Brüssel weiterverhandelt werde und es nach fünf Monaten ohne Verhandlungserfolge plötzlich zu einem Ergebnis komme, bezweifelte Purtscher. Tsipras Übermut sei jedoch durch das Abstimmungsergebnis gestärkt. Griechenland müsse nun die Bedingungen für eine Deckelung der notwendigen Mittel selbst formulieren, meinte Purtscher abschließend gegenüber ORF-Radio Vorarlberg.

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