Griechenland: Hopfner hält Austritt für wahrscheinlicher

Der Vorarlberger Bankensprecher Wilfried Hopfner ist überrascht über das klare Votum der griechischen Bürger beim Referendum am Sonntag und geht nun davon aus, dass der Grexit - der Austritt aus dem Euro - dadurch wahrscheinlicher geworden ist.

61 Prozent der Griechen haben sich am Sonntag gegen die Sparauflagen der internationalen Geldgeber für neue Kredite ausgesprochen. Über dieses eindeutige Ergebnis zeigt sich der Vorarlberger Bankensprecher Wilfried Hopfner verwundert und stellt sich die Frage, ob die griechischen Bürger die komplexe und vor allem auch komplizierte Situation verstanden haben. Nun liege das Ergebnis aber auf dem Tisch, jetzt müsse neu verhandelt werden, so Hopfner.

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Vorarlbergs Bankensprecher Wilfried Hopfner im Interview mit ORF-Redakteur Erik Sandner über die Situation in Griechenland nach dem Referendum

Dennoch geht Hopfner davon aus, dass der Grexit von den griechischen Bürgern nicht gewollt sei. Wobei Hopfner im Interview mit ORF-Redakteur Erik Sandner klar betont, dass Griechenland jahrzehntelang über die Verhältnisse gelebt habe und nun von den Gläubigern neues Geld brauche, und das könne so nicht weiter gehen. Es sei auch demokratiepolitisch nicht vertretbar, so Hopfner.

Dass sich der griechische Regierungschef Alexis Tsipras nun in seiner Verhandlungsposition bestärkt sieht, kann Hopfner nicht nachvollziehen. Die Volksentscheidung stärkt ihn innerpolitisch, aber dass diese Entscheidung Einfluss auf die Verhandlungen mit Europa nimmt, bezweifelt Hopfner.