Goldenes Priesterjubiläum für Erwin Kräutler
Der aus Koblach stammende Kräutler leitet seit 1981 die Prälatur Xingu in Brasilien. Sein Engagement für den Schutz der indigenen Bevölkerung und gegen den Bau des Staudamms „Belo Monte“ brachte ihm 2010 den „Right Livelihood Award“ ein, der auch als „Alternativer Nobelpreis“ bekannt ist. Daneben hat Kräutler den Romero-Preis erhalten und ist Träger mehrerer Ehrendoktorate.
Brasilianische Staatsbürgerschaft angenommen
Kräutler wurde am 12. Juli 1939 in Koblach geboren und trat in den Orden der Missionare vom Kostbaren Blut ein. Er studierte Theologie und Philosophie in Salzburg und ist seit seiner Priesterweihe 1965 als Missionar in Brasilien tätig. Seit 1981 ist er Bischof von Xingu. Mit 368.000 Quadratkilometern ist Xingu die flächenmäßig größte Diözese Brasiliens und hat heute 700.000 Einwohner, davon 10.000 Indios. 1978 nahm Kräutler zusätzlich zur österreichischen auch die brasilianische Staatsbürgerschaft an.
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Seit 2006 unter Polizeischutz
Seinen Einsatz musste Kräutler aber oft auch teuer bezahlen. 1987 rammte ein Kleinlastwagen seinen Pkw. Der Bischof wurde schwer verletzt, sein Beifahrer starb. Seine Mitstreiter wurden oft kaltblütig ermordet, etwa Priester Hubert Mattle und die Ordensschwester Dorothy Mae Stang. Seit 2006 lebt Kräutler unter ständigem Polizeischutz.
Zuletzt veröffentlichte Kräutler das Buch „Mein Leben für Amazonien. An der Seite der unterdrückten Völker“ (Tyrolia Verlag) und „Kämpfen, glauben, hoffen: Mein Leben als Bischof am Amazonas“ (Vier Türme). Neben dem Festgottesdienst im Salzburger Dom findet im Salzburger Bildungshaus St. Virgil am Montag auch ein Vortrag von Kräutler statt.
Links:
- Bischof Kräutler in den „Ansichten“ (vorarlberg.ORF.at, 25.5.2015)
- Ehrenpreis des Buchhandels für Bischof Kräutler (vorarlberg.ORF.at, 8.5.2015)
- Bischof Kräutler über Kampf gegen Kraftwerk (vorarlberg.ORF.at, 30.4.2015)
- Kräutler informiert Papst über Indios (vorarlberg.ORF.at, 4.4.2014)