AMS fördert Einstellung über 50-Jähriger
Im österreichischen Gesamtüberblick steht Vorarlberg mit einem relativ geringen Anstieg von einem Prozent gegenüber Juni 2014 weiterhin recht gut da: In allen anderen Bundesländern war der Zuwachs der Arbeitslosen größer - in Wien lag er gar bei fast zwölf Prozent. Aber auch wenn sich der Arbeitsmarkt n Vorarlberg leicht beruhigt, richtet das AMS diesmal einen dringenden Appell an Vorarlberger Unternehmer: Bitte prüft, ob ihr nicht über 50-Jährige einstellen könnt, lautet der Aufruf von Geschäftsführer Anton Strini an die Unternehmer im Land. Der Grund: Hier ist die Zahl der Arbeitssuchenden um fast 200 Personen angestiegen. Diese Altersgruppe hat derzeit ungünstige Chancen, wieder in den Arbeitsmarkt integriert zu werden.
Debatte: Wie sieht die Zukunft des AMS aus?
Einstellung wird kräftig gefördert
Das Arbeitsmarktservice appelliert aber nicht nur, sondern stellt auch Förderungen in Aussicht. Bundesweit gibt es nach Angaben des AMS Förderungen nicht nur für Beschäftigungsprojekte, die über 50-Jährige zumindest temporär arbeiten lassen, sondern auch für Unternehmen, die über 50-Jährige einstellen, wenn diese bereits länger als ein halbes Jahr erfolglos auf Jobsuche waren. In solchen Fällen gewährt das AMS Lohnkostenzuschüsse für eine Erprobungsphase von drei Monaten. Bei Frauen betragen sie bis zur Höhe des vollen Bruttolohnes, bei Männern bis zu drei Viertel. Strini appelliert, das AMS über solche Einstellungsmöglichkeiten zu informieren und die Förderung mit dem AMS abzustimmen.
Mangel an Jobangeboten
An Jobangeboten mangelt es laut jüngster Statistik des AMS: Im Juni standen um 3 Prozent weniger Arbeitsplätze zu Verfügung als vor einem Jahr. Betroffen von der Arbeitslosigkeit sind weiterhin vor allem Männer, während die Zahl der jobsuchenden Frauen zurückgeht. Die Arbeitslosenquote liegt in Vorarlberg derzeit bei 5,6 Prozent - bundesweit bei 8,3 Prozent. Der Arbeitsmarkt hat sich also ein wenig beruhigt und steht im Vergleich zu den anderen Bundesländern gut da - ältere Langzeitarbeitslose fordern aber das AMS heraus.
Bessere Lage bei Jungen
Nach Altersgruppen betrachtet ist die Situation bei den unter 20-Jährigen deutlich günstiger als im Vorjahr. Die Zahl der Jobsuchenden in dieser Altersgruppe ist um 36 oder 5,7 Prozent zurückgegangen. In der Altersgruppe der 20- bis 25-Jährigen sind aber gegenüber dem Vorjahr um 18 oder 1,1 Prozent mehr auf Jobsuche. Bei den 25- bis 50-Jährigen sind es um 44 oder 0,7 Prozent weniger. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitsuchenden über 50 Jahre aber um 171 und damit um 6,7 Prozent angestiegen. Aktuell sind 2.727 Personen in dieser Altersgruppe als arbeitslos vorgemerkt oder versuchen, über Kursangebote ihre berufliche Qualifikation zu verbessern. Etwa ein Drittel dieser Arbeitssuchenden über 50 ist bereits länger als sechs Monate erfolglos auf Jobsuche.