Unteroffizier wegen Amtsmissbrauchs verurteilt

Ein ehemaliger Bundesheer-Unteroffizier ist am Dienstag in Feldkirch wegen Abzweigung von Lebensmitteln schuldig gesprochen worden. Als Küchenchef habe er für die Kaserne bestimmte Lieferungen zu sich nach Hause beordert. Dafür bekam er zehn Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung und eine Geldstrafe.

Der 54-jährige Ex-Bundesheer-Unteroffizier beteuerte vor Gericht seine Unschuld. Er habe sich weder persönlich bereichert noch etwas gestohlen. Ein Zeuge belastete den ehemaligen Kasernen-Küchenchef schwer. Er sei vom Angeklagten gebeten worden, Lebensmittel aus dem Keller der Kaserne in dessen Wohnhaus zu transportieren. Drei Auftragsfahrten konnte das Gericht nachweisen. Der Gesamtwert wurde vor Gericht mit 300 Euro beziffert.

Im Prozess wurde Unmut über eine mangelhafte Kontrolle des Bundesheeres bei der Warenausgabe laut. Verteidiger Bertram Grass sprach wörtlich von einem „Sauhaufen“ und kritisierte das völlige Fehlen überprüfbarer Aufzeichnungen. Der Angeklagte wurde zu zehn Monaten bedingter Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Euro verurteilt.

Gesamtschaden von 90.000 Euro stand im Raum

Freigesprochen wurde der 54-Jährige vom Vorwurf der Erpressung eines Kochs, der sich selbst bedient haben soll und von Einladungen zu Gratis-Essen in die Kaserne. Weitere Punkte der Anklage der Staatsanwaltschaft wurden vom Richter ausgeschieden. Ursprünglich ging es um einen Gesamtschaden von 90.000 Euro. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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