Hopfner: Griechenland-Folgen noch offen

Vorarlbergs Bankensprecher Wilfried Hopfner kann die Folgen der Griechenland-Krise derzeit nicht abschätzen, ein Ausstieg der Griechen aus dem Euro scheint ihm aber kontraproduktiv. Am Montag blieben die griechischen Banken nach dem Scheitern der Verhandlungen mit den Geldgebern geschlossen.

Mit Verlusten sind die Börsen in Asien und Europa am Montag in die neue Woche gestartet. Der heimische Leitindex ATX rutschte um 4,18 Prozent ab. Für Vorarlbergs Bankensprecher Wilfried Hopfner sind die Auswirkungen der Griechenlandkrise im Augenblick völlig offen: Eine Minus von drei bis vier Prozent schmerze natürlich, so Hopfner, bedeute aber noch keinen „Erdrutsch“. Man stehe „ganz am Anfang einer völlig neuen Situation, die sich jetzt wirklich unheimlich schwer einschätzen lässt.“

Ausstieg würde Griechenland nicht helfen

Allerdings ist für Hopfner klar, dass neue Verhandlungen zwischen Griechenland und der Eurogruppe nur unter neuen Vorzeichen stattfinden können. Zwar müsste man glauben, dass sich mit einem Land wie Griechenland, das gerade einmal ein bis zwei Prozent der gesamteuropäischen Wirtschaftsleistung ausmache, doch eine Lösung finden lasse. Ein Staat, der in einem solchen Ausmaß verschuldet ist, stelle aber „eine neue Situation“ dar, „die jetzt ganz eindeutig eine massive Veränderung und Einschnitte bedeutet.“

Klar ist für Hopfner jedenfalls, ein Ausstieg aus dem Euro würde Griechenland nicht helfen: Eine neue Währung müsste logischerweise aufgewertet werden, damit sich daraus eine positive Wirkung für die Zahlungskraft ergebe. Andererseits würden die Schulden in Euro dann aber noch weiter ansteigen, so Hopfner.

Hilfsprogramm läuft am Dienstag aus

Am Wochenende wurde klar, dass die Eurogruppe die Hilfsprogramme für Griechenland am Dienstag auslaufen lassen wird, nachdem der griechische Premier Alexis Tsipras eine Volksabstimmung über die Sparvorgaben der Geldgeber angekündigt hatte. Um Schlimmeres zu verhindern, bleiben die griechischen Banken bis nächsten Montag geschlossen. Damit steuert Griechenland rasant auf die Staatspleite zu.