Jede Gemeinde soll Flüchtlinge aufnehmen

Nach der Vorstellung des Vorarlberger Gemeindeverbands soll jede Gemeinde bis Ende dieses Jahres Flüchtlinge aufnehmen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die Gemeinden unter anderem gezielt auf Wohnungsbesitzer zugehen.

Erklärtes Ziel von Land und Vorarlberger Gemeindeverband sei es, „dass noch heuer in möglichst allen Gemeinden des Landes Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden“, so Präsident Harald Köhlmeier (ÖVP) am Donnerstag anlässlich der Sitzung des Gemeindeverbandsvorstandes. Und: „Keine Gemeinde wird sich der humanitären Verantwortung entziehen.“ Einer verpflichtenden Quote zur Aufnahme von Flüchtlingen erteilte Köhlmeier hingegen erneut eine Absage.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Beitrag von Daniel Rein, Holger Weitze, Reinhard Mohr und Erwin Greußing

Private sollen involviert werden

Nicht nur gemeindeeigene Gebäude sollen zur Unterbringung von Flüchtlingen dienen, informiert der Gemeindeverband. Stattdessen sind die Gemeinden nunmehr dazu aufgerufen, aktiv auf Wohnungsbesitzer zuzugehen. Sie sollen die Besitzer dazu motivieren, leerstehende Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck wird es eine gemeinsame Informationskampagne von Gemeindeverband, Städten und Gemeinden geben. Vor allem die Mietbedingungen sollen dabei im Mittelpunkt stehen.

Das Land wird zukünftig die Prüfung der Räumlichkeiten und Abklärung der Mietbedingungen wahrnehmen, anschließend erfolgt eine Mitteilung an die Caritas. Die Caritas schließt dann den Mietvertrag ab und weist die Flüchtlinge zu.

Kommunen wollen Wohnungseinheiten aus Holz

Eine weitere Möglichkeit zur temporären Unterbringung sind Wohneinheiten aus Holz - mehr dazu in Holzunterkünfte für Flüchtlinge geplant. Mehrere Gemeinden hätten sich schon bereiterklärt, Grundstücke für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Die Bürgermeister von Dornbirn, Lustenau und Hohenems hätten ihre Bereitschaft im Rahmen eines Koordinationsgesprächs nochmals untermauert. Das Land soll in den nächsten Wochen eine Liste mit den verfügbaren Grundstücken erhalten.

Auf Gemeindeebene sollen zudem Koordinationsteams eingeführt werden. Sie sollen sich - gemeinsam mit der Pfarre - über die Quartiersfrage und Integrationsmaßnahmen in der Gemeinde machen. Außerdem sollen sie als Ansprechstelle zu den Flüchtlingen fungieren.

Links: