Aidshilfe: Betroffene immer noch diskriminiert

Die Aidshilfe Vorarlberg hat im vergangenen Jahr eine großangelegte Testaktion veranstaltet. Dabei erfuhren 17 Menschen, dass sie an HIV erkrankt sind. Der Großteil hatte sich schon vor Jahren angesteckt.

Die Zahl der neuen HIV-Diagnosen liege im Schnitt der vergangenen Jahre. Ebenso wenig wie die Zahlen änderte sich die Haltung der Gesellschaft gegenüber HIV-Positiven und Aidskranken: Ihr Alltag sei immer noch von Diskriminierung bestimmt, gab die Aidshilfe am Mittwoch in einer Pressekonferenz bekannt.

Viele HIV-Infizierte und Aidskranke würden im Alltag ausgegrenzt und benachteiligt, sagt Aidshilfe-Betreuerin Petra Gabl. Aus Scham zögen sich viele zurück. Es haben insgesamt 124 Informations-Veranstaltungen, Workshops, Weiterbildungen für MitarbeiterInnen von Institutionen, Infostände und Infoaktionen stattgefunden.

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Schwerpunkt Jugendprävention

Der Großteil der Jugendprävention fand an den Schulen statt, mit insgesamt 70 Veranstaltungen, Schwerpunkt waren die Neuen Mittelschulen. Im Bereich Erwachsenen und Berufsgruppenprävention wurden insgesamt elf Veranstaltungen gebucht, erläutert Geschäftsführerin Renate Fleisch. 634 Menschen konnten animiert werden einen Test durchzuführen.

Bei 17 Menschen wurde eine Ansteckung neu festgestellt. Bisher sind an Aids 146 Menschen in Vorarlberg erkrankt. Unter ihnen sind 78 Menschen gestorben. Bei den HIV-Tests wird gleichzeitig auch Hepatitis C und Syphilis getestet. Hier sind die Zahlen tendenziell steigend. Aktuell betreut die Aidshilfe Vorarlberg 144 Personen im Alter von neun bis 89 Jahren.