Bundesgebäude als Flüchtlingsquartiere?

Das Land Vorarlberg will laut Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) die Eignung von Zollhäusern und Eisenbahnerwohnungen für die Unterbringungen von Flüchtlingen abklären. Insgesamt muss Wohnraum für rund 100 Personen gefunden werden.

Vorarlberg hat bekanntlich bis zum Stichtag seine Flüchtlingsquote nicht erfüllen können. Deswegen hat Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) die Einrichtung von Asyl-Bundesquartieren veranlasst - sprich: Unterbringungsmöglichkeiten in Gebäuden, die sich im Besitz des Bundes besitzen - mehr dazu in Bundesquartiere: Letzte Chance für Vorarlberg.

Zollamtsgebäude in Höchst wird überprüft

Was die Suche nach solchen Bundesquartieren betrifft, gibt man sich im Innenministerium und bei den Bundesimmobilien am Montag zugeknöpft. Hier informiere allein das Land Vorarlberg. Von Sicherheits- und Integrationslandesrat Erich Schwärzler heißt es, derzeit gehe es um ein Zollamtsgebäude in Höchst, dass dem Ministerium als leerstehend gemeldet wurde: „Ich habe bereits in Auftrag gegeben, dass diese Möglichkeit geprüft wird.“ Bislang sei unklar, wie viele Personen man in dem Gebäude unterbringen könne.

Geprüft werde in den nächsten Tagen auch, ob es noch zusätzliche Bundesgebäude gibt, die als Flüchtlingsunterkünfte dienen könnten. Konkret habe er, Schwärzler, den Hinweis erhalten, dass die ÖBB über leerstehende Wohnungen bei Bahnhöfen verfüge. Untersucht werde, ob es noch weitere leerstehende Zollgebäude in Grenznähe gebe. Die entsprechenden Abklärungen laufen übrigens über das Landeshochbauamt. Die Suche nach Landesquartieren läuft in der Zwischenzeit weiter.

120 neue Flüchtlinge in der Messehalle

Das Rote Kreuz berichtet auf ORF-Anfrage, dass aus der Messehalle Dornbirn inzwischen alle 120 Flüchtlinge von Anfang Juni in andere Quartiere umziehen konnten. Etwa 30 wurden in Lech aufgenommen. Seit dem Wochenende ist die Messehalle neu mit 120 Kriegsflüchtlingen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak belegt. Der Alltag im Camp verlaufe ruhig und ohne besondere Vorkommnisse, so Petra Gebhart vom Roten Kreuz.

Aus Sicht der Caritas seien Wohnungen vorhanden, man warte lediglich auf die Erlaubnis zum Bezug, heißt es. Schwärzler indes ortet in der Bevölkerung eher Zurückhaltung, freie Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Nach einem Aufruf im Radio wisse er von rund 25 Rückmeldungen. Wie viele aus Dornbirn, wo 1.200 Wohnungen freistehen und Lustenau mit 800 freien Wohnungen kommen, wisse er nicht, so Schwärzler.

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