„Das ist Österreich!“ im vorarlberg museum

„Das ist Österreich!“ - so lautet der Titel der aktuellen Ausstellung im vorarlberg museum. Sie zeigt wichtige Kunstwerke der Zwischenkriegszeit zwischen 1914 und 1918 - und stellt auch ergreifende Bezüge zur Gegenwart her.

Flatz, das Vorarlberger enfant terrible der Kunst, inszeniert sich schon 1976 als Adolf Hitler. Im Profil, mit stechendem Blick, von oben, von hinten, von unten, frontal. Flatz ahmt die Mimik Hitlers nach, stellt die Porträts gegenüber und nennt diese Arbeit „Zwei Österreicher oder Geschichte bedarf Interpretation.“

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Carina Jielg, Günter Assmann und Gernot Kutzer.

Interpretation bedarf auch das, was jetzt passiert - und die Künstler, die in dieser Schau vertreten sind, haben das auch getan. Sie haben Österreich im Ersten Weltkrieg und in der Zeit zwischen den großen Kriegen reflektiert, mit ihrer Kunst reagiert, Bildstrategien, Raumkonzepte, Werke entwickelt, die heute zum Kanon der großen europäischen Kunst gehören.

Kanonische Werke von Schönberg oder Kokoschka

Edmund Kalb zeigt in seinen Selbstporträts innere Zerrissenheit, Arnold Schönberg entwickelt ein neuartiges Schachspiel - mit vier Gegnern und Waffen als Figuren - und nennt es Koalitionsschach. Oskar Kokoschka thematisiert mit seinem Bild „Alice im Wunderland“ den Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland, wobei die abwesend wirkende Märchenfigur Alice für den Untergang Österreichs steht. Und Rudolf Wacker malt sich 1926 selbst als an sich und der Welt leidender Künstler, auf der Rückseite erscheint die bunte Halb- und Scheinwelt eines Varietés.

Die Ausstellung „Das ist Österreich! Bildstrategien und Raumkonzepte 1914-1938“ ist vom 20. Juni bis 11. Oktober 2015 im vorarlberg museum in Bregenz zu sehen.

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