Flüchtlingshilfe: Kritik an Wallner-Vorschlag

Zurückhaltend äußert sich Werner Meisinger vom Roten Kreuz zum Vorschlag von Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), Flüchtlinge nur befristet aufzunehmen. Es sei nicht vorhersehbar, wann sich zum Beispiel in Syrien die politische Situation wieder stabilisiert.

Wallner forderte am Montag, die Hilfe für Kriegsflüchtlinge zeitlich zu begrenzen. Flüchtlinge aus Kriegsgebieten sollen für ein bis zwei Jahre ohne Verfahren aufgenommen werden und dann Hilfe bei der Rückkehr bekommen. Meisinger sieht diesen Vorschlag kritisch: Keinesfalls dürfe es passieren, dass Asylwerber aus Österreich in gefährliche oder unsichere Länder zurückgeschickt werden.

Caritas sieht Vorschlag ebenfalls kritisch

Befristete Aufenthalte gibt es schon jetzt - das wird im Einzelfall entschieden. Alle über einen Kamm zu scheren, hält die Caritas aber für problematisch. Die Flüchtlinge müssten dadurch zurück in ihr Land und könnten auch nicht ihre Familien aus dem Krisengebiet holen, sagt Martin Fellacher von der Caritas-Flüchtlingshilfe. Nachgeholt werden kann nur die Kernfamilie: Bei Minderjährigen sind das die Eltern, bei Erwachsenen ihre Ehepartner und Kinder.

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Video: Vorarlberg-heute-Beitrag von Birgit Hackspiel, Nikolai Dörler und Gernot Kutzer

Weitere Flüchtlinge angekommen

Der Flüchtlingsstrom reißt nicht ab: Montagnacht sind erneut rund 50 Asylwerber in Dornbirn in der Messehalle angekommen. Von den 88 jungen Männern, die vergangene Woche nach Vorarlberg kamen, sind 30 schon in fixe Unterkünfte übersiedelt. Die vom Bund vorgegebene Quote ist damit wieder zu 90 Prozent erfüllt.

Links:

Flüchtlinge: Wallner für EU-weites Quotensystem (vorarlberg.ORF.at; 5.6.2015)
- Empörung nach Brandanschlag auf Messehalle(vorarlberg.ORF.at; 2.6.2015)
- Messegelände vorbereitet für Flüchtlinge (vorarlberg.ORF.at; 31.5.2015)
- 90 Flüchtlinge werden in Messehalle einquartiert (vorarlberg.ORF.at; 28.5.2015)