Medizinstudium: Sozialer Numerus clausus?

Die Sorge, ob es in Vorarlberg auch künftig Ärzte in ausreichender Zahl geben wird, ist verbreitet. NEOS sieht in den Aufnahmetests einen sozialen Numerus Clausus. Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP) widerspricht dem in einer Anfragebeantwortung.

Im Vorjahr hätten zwar 43 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger ein Medizinstudium aufgenommen, in Zukunft fehlten aber Studierende, die später einmal den Bedarf an Ärzten im Land decken könnten, warnt NEOS. In einer Anfrage an Gesundheitslandesrat Bernhard argumentiert die Partei, mit ein Grund für die prekäre Situation seien die Aufnahmetests für das Medizinstudium, sie seien eine Art sozialer Numerus clausus.

In seiner Antwort auf die NEOS-Anfrage widerspricht Bernhard dieser These. Erstens gebe es zahlreiche Studenten, die den Test auch ohne Vorbereitungskurs schafften, und zweitens unterstütze das Land die Vorbereitungskurse auf diese Tests mit jährlich 100.000 Euro. Während NEOS kritisiert, dass nur mehr jeder fünfte Turnusarzt an den Landeskrankenhäusern aus Vorarlberg komme, sieht Landesrat Bernhard darin kein Problem - seit jeher seien Fachkräfte aus anderen Bundesländern oder dem Ausland geholt worden, und die Erfahrung zeige, dass viele dann auch dauerhaft in Vorarlberg blieben. Unbestritten sei aber, dass die Zahl der Medizin-Studienplätze in Österreich erhöht werden müsse.