Steigendes Interesse an „sauberen“ Banken

Das Interesse an Banken, die ökologische, soziale und ethische Anlagen anbieten, ist gestiegen. Besonders groß sei das Interesse in Vorarlberg, heißt es von einer der Banken.

Noch sind die Zahlen überschaubar. Bei der österreichischen Niederlassung der Steyler Bank, dem Geldinstitut eines katholischen Ordens, zählt man etwa 3.000 Kunden. Das Interesse in Voralberg sei allerdings überdurchschnittlich hoch, sagt der Gebietsleiter der Steyler Bank, Andreas Kolde. Es gebe in Vorarlberg ein paar hundert Kunden, das Interesse sei durchaus bemerkenswert für solch ein kleines Institut. Er erkläre sich das damit, dass in Vorarlberg die Themen Geld und Finanzwirtschaft einen hohen Stellenwert hätten und oft auch in Verbindung mit Nachhaltigkeit gesehen werde.

Die erzielten Gewinne werden von der Bank in Sozialprojekte investiert, etwa den Aufbau einer landwirtschaftlichen Schule in Paraguay, einer Aids-Praxis in Ghana oder Solaranlagen in einem Spital im Südsudan. Zudem werden Produkte, die sehr spekulativ sind oder sich unter anderem mit Rüstung, Atomenergie, Glücksspiel oder Tabak befassen, nicht gehandelt.

Generell mehr Augenmerk auf Nachhaltigkeit

Neben kirchlich orientierten Menschen betreue die Steyler Bank in Vorarlberg auch immer mehr junge Menschen, die sich Gedanken über „Anlegen mit tieferem Sinn“ machen, sagt Kolde. Auch einige Vorarlberger Pfarren und kirchliche Einrichtungen seien inzwischen Kunden der Bank. Inzwischen seien auch „normale“ Banken verstärkt auf Nachhaltigkeit aufmerksam geworden, sagt Kolde.

Auch religiös ungebundene Bankhäuser

Auf dem noch kleinen Markt aktiv ist auch das 1832 gegründete Bankhaus Schelhammer und Schattera in Wien. Das bis zum Vorjahr im kirchlichen Besitz stehende Geldinstitut managt nach eigenen Angaben die größten nachhaltigen Ethik-Fonds des Landes. Seit neun Jahren ist auch die religiös ungebundene deutsche EthikBank in Österreich aktiv.

Im kommenden Jahr soll die „Bank für Gemeinwohl“ starten. Diese Gründung wird unter anderem vom ehemaligen Skisprung-Trainer und jetzigen Sportagentur-Inhaber Toni Innauer sowie vom Marketing-Experten Michael Zorn unterstützt.