facebook-Gruppe kämpft für Erhalt der Heumilch

In einem Monat soll die Bregenzerwälder Heumilch aus den Supermarkt-Regalen verschwinden. Jetzt setzt sich eine facebook-Gruppe für den Erhalt der Milch ein. Die Initiatorin ist optimistisch, der Sennerei-Obmann eher nicht.

Über 600 Freunde zählte die facebook-Gruppe mit dem vielsagenden Namen „Bregenzerwälder Heumilch darf nicht sterben“ am Donnerstagabend. Die Initiatorin, Ulrike Bereuter, zeigt sich deswegen optimistisch, das Ende der Frischmilch doch noch abwenden zu können: „Mein Appell an den Konsumenten: Kauft wieder diese Milch mit dem Ursprungsgeschmack! Der Konsument bestimmt, was im Regal steht.“ Sie könne sich vorstellen, dass die Produktion weitergeführt werde, wenn Konsumenten das Produkt wieder häufiger kaufen.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Beitrag von Elke Joham, Günter Assman und Stefan Haberbosch.

Doch das letzte Wort scheint gesprochen. Der Kunde will offenbar Produkte mit längerer Haltbarkeit. Die Heumilch-Produktion wurde immer teurer und die Nachfrage ginge deutlich zurück, argumentiert Peter Bilgeri, Obmann der Sennerei Lingenau. Er denke, dass es aufgrund der Kostenstruktur auch einem anderen Anbieter nicht möglich sein werde, die Heumilch anzubieten. Der facebook-Initiative räumt er geringe Chancen auf Erfolg ein: „Über facebook die Treue zur Milch zu bekunden, ist das eine, und das andere ist, dass man sie auch kaufen muss.“

Umsatz ging immer weiter zurück

Die Handelskette Sutterlüty hatte die Heumilch seit 1998 im Sortiment. In den letzten Jahren gingen die abgesetzten Mengen aber kontinuierlich zurück. Die Sennereigenossenschaft argumentierte, dass die Abfüllung immer unwirtschaftlicher werde. Deswegen soll die Produktion in einem Monat eingestellt werden - mehr dazu in Heumilch-Produktion wird eingestellt. Bei Sutterlüty führt man den Rückgang auf Haltbar- und ESL-Milch zurück.