Landestheater beschließt Saison mit „Lantana“

Mit „Lantana - Speaking in Tongues“ beschließt das Vorarlberger Landestheater die aktuelle Saison. Das Werk von Andrew Bovell hatte am Dienstag gleich doppelte Premiere.

Im Mittelpunkt des Schauspiels stehen alltägliche Beziehungsgeschichten und ihre unzähligen Berührungspunkte. Das Publikum war am Ende nicht ganz überzeugt. Die Geschichte ist schnell erzählt. Pete und Jane sind miteinander verheiratet, ebenso Leon mit Sonja. Am Anfang kommt es fast zum Partnertausch. Am Ende haben sich alle kennengelernt. Wenn dann auch noch eine ängstliche Psychologin und ein fälschlich verdächtigter Verbrecher dazu kommen, dreht sich die Spirale der Verwirrungen noch etwas schneller.

Lantana

ORF

Bühne und Zuschauerraum vertauscht

Laut APA gelte Lob dem ganzen Ensemble, das am Dienstag die Premiere gleich zweimal - um 18 Uhr und um 21 Uhr - hinter sich bringen musste. Das achtköpfigen Schauspiel-Team war extrem gefordert, weil es zwischen den Sitzreihen hin und her klettern musste und sich teilweise hinter und unter den Sitzen umziehen musste. Dies ergab sich, weil der Zuschauerraum zur Bühne wurde und auf der Bühne selbst die Zuschauer Platz nehmen durften. Diese Konstellation sei auch der Grund für die Doppelabende, um die erforderliche Platzkapazität für die Abonnenten zu gewährleisten.

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Beitrag von Ingrid Bertel, Elmar Schrottenbaum und Klaus Feurstein.

So spannend der Ansatz der vertauschten Räume auch war, die Umsetzung war laut APA dürftig. Der Hinweis im Programm, dass das Publikum in die Wendung und Verwandlung mit hineingenommen wird und immer neue Blickwinkel und Ansichten vorgeführt bekommt, erschöpfte sich darin, dass zu Beginn die Scheinwerfer auf das Publikum gerichtet sind. Hier habe Regisseur Steffen Jäger eine Chance vertan.

Lichtgestaltung erntet Lob

Die Lichtgestaltung von Gerhard Fischer war hingegen überzeugend, und der Zuschauerraum-jetzt-Bühnenraum wurde in grandiose Lichtstimmungen getaucht. Ivo Bonev sorgte mit seinem Team souverän für den musikalischen Rahmen. In Zusammenarbeit mit netzwerk Tanz konnten für die Produktion auch noch die Tänzerinnen Aleksandra Vohl und Ruth Grabher gewonnen werden, die sich sehr gut im Ensemble einfügten. Intendant Alexander Kubelka will mit „Lantana“ keine Lösungen anbieten, sondern fordert nur auf, Entscheidungen zu suchen.

Das Premierenpublikum war in seiner Meinung gespalten. Neben Buh-Rufen und höflichem Schlussapplaus gab es aber auch Begeisterung auf den Zuschauerrängen.