Ruf: „Die Berufswahl wird oft anerzogen“

Die Tendenz von Mädchen und jungen Frauen, Berufe zu wählen, in denen weniger Gehalt gezahlt wird, sei anerzogen - diese Ansicht vertritt Amanda Ruf, Geschäftsführerin des Vereins Amazone, im Samstaginterview von Radio Vorarlberg.

Es sei nicht naturgegeben, dass Mädchen und junge Frauen etwa vielfach in Pflegeberufen mit niedrigem Gehalt gehen und Burschen und junge Männer technische Berufe wählen, in denen mehr gezahlt wird, so Ruf. Es sei zum großen Teil anerzogen, welchen Beruf Jugendliche lernen.

Amanda Ruf

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„Gläserne Decke hindert Frauen am Aufstieg“

Der Kampf gegen die von der Gesellschaft geschaffenen „gläserne Decke“ für Frauen sei notwendig und vielversprechend, sagt Ruf. Rollen-Klischees würden auch in Vorarlberg Frauen am beruflichen Aufstieg hindern, so Ruf. Es gebe aber erste Erfolge, etwa namhafte Politikerinnen und Geschäftsführerinnen. Da gelte es dranzubleiben und immer wieder auf Diskriminierung aufmerksam zu machen.

Über die Rolle der Eltern

Dass die Mutterrolle das zentrale Element im Leben einer Frau sei, lasse sie nicht gelten, so Ruf. Es sei eine bloße „Zuschreibung“, dass Frauen von Natur aus bestimmt sind, Mutter zu sein und Familienarbeiten zu erledigen. Ebenso sei es nicht naturgegeben, dass Männer, anders als Frauen, für die Gestaltung des öffentlichen Raumes zuständig seien.

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Das Interview mit Amanda Ruf führte ORF Radio Vorarlberg-Redakteur Jürgen Peschina