Politik beschäftigt sich mit Aufnahme in Gymnasien

Die Frage, wie die Aufnahme von Schülern ins Gymnasium gerecht geregelt werden könnte, beschäftigt auch die Politik. Grüne und SPÖ mahnen einmal mehr zur Gesamtschule, die Freiheitlichen raten zu einem standardisierten Leistungstest. Landesrätin Bernadette Mennel (ÖVP) warnt vor Schnellschüssen.

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Trotz lauter Einsern sind allein am Gymnasium Dornbirn-Schoren 40 Kinder wegen Platzmangels abgewiesen worden - lesen Sie dazu Debatte über Aufnahme ins Gymnasium. Dazu kommt, dass die Viertklässler in den diversen Volksschulen höchst unterschiedlich benotet werden - im einen Sprengel gab es 66 Prozent „Sehr gut“, im anderen nur etwas über zehn Prozent. Am Montagnachmittag trafen sich die Direktoren der Dornbirner Gymnasien und Volksschulen, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Bei den politischen Parteien hat man unterdessen höchst unterschiedliche Lösungsvorschläge.

Grüne und SPÖ sehen Schuld bei früher Trennung

Die sozialdemokratische Bildungssprecherin Gabriele Sprickler-Falschlunger sagt, das Dornbirner Beispiel sei keineswegs ein Einzelfall und zeige, wie sich das System der frühen Trennung mit zehn Jahren selbst ad absurdum führe. Allein die Gemeinsame Schule der Zehn- bis 14-Jährigen könnte den Druck auf Lehrer, Eltern und Kinder herausnehmen, sind SPÖ, aber auch Grüne überzeugt.

Waibel fordert Leistungsüberprüfung

Freiheitlichen-Bildungssprecher Christoph Waibel sieht das anders: Er glaubt nicht daran, dass die ÖVP im Bund je einer Gemeinsamen Schule zustimmen wird. Waibel sieht sich in seiner Forderung nach einer standardisierten Leistungsüberprüfung fürs Gymnasium bestätigt. Sie sollte von Lehrern der verschiedenen Schulformen gemeinsam erarbeitet werden, schlägt er vor. Eine nötige bundesgesetzliche Regelung des Ganzen könnte seiner Ansicht nach auch umgangen werden, etwa durch einen Modellversuch.

Mennel warnt vor Schnellschüssen

In so einem sensiblem Bereich dürfe es keine Schnellschüsse geben, sagt Bildungslandesrätin Bernadette Mennel von der ÖVP. Die Arbeitsgruppe aus Direktoren von Volksschulen, Gymnasien und Schulaufsicht müsse Zeit bekommen, gründlich erarbeitete Vorschläge zur besseren Gestaltung des Schul-Übertritts zu machen, man dürfe dabei keine Ergebnisse vorwegnehmen. Mennel will sich dabei auch mit dem Bundesland Tirol abstimmen, das vor ähnlichen Problemen stehe und ebenfalls eine Arbeitsgruppe eingesetzt habe.