Riesige Staublawine in Zürs gesprengt

In Zürs am Arlberg hat eine Lawinensprengung am Freitag für großes Aufsehen gesorgt. Es wurde eine gewaltige Staublawine ausgelöst. Das ist für April sehr ungewöhnlich. Dieses Jahr führten Wetterkapriolen in der Karwoche zu einer Staublawine wie im Dezember.

Manfred Haidacher hatte am Karfreitag mit seiner Sprengung vor Betriebsbeginn für sichere Pisten in Zürs am Arlberg zu sorgen. Skifahrer waren noch keine unterwegs. Der Sprengmeister rechnete bereits mit etwas Ungewöhnlichem, als er in den Hubschrauber stieg zum Muggengrat aufstieg.

Aufgrund der Wärme hat er es im April sonst mit Nassschneelawinen zu tun. Diesmal führte Haidachers Sprengsatz zu einer Staublawine. Wie erst jetzt bekanntwurde, gibt es ein Amateurvideo vom spektakulären Lawinenabgang. Das sorgt im Web für großes Aufsehen.

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(Mit freundlicher Genehmigung der Ski-Zürs AG)

Windverfrachtungen durch Sturm „Niklas“

Heuer herrschten in der Karwoche Verhältnisse wie im Dezember, erläutert auch Philipp Zangerl, Vorstand der Skilifte Zürs. Die Tage zuvor hatte es bekanntlich einen Sturm in Orkanstärke gegeben. Oberhalb der Pisten war es zu intensiven Windverfrachtungen gekommen. Dazu gesellten sich tiefe Temperaturen unter null. Die Liftgesellschaft war auf eine ungewöhnliche Sprengung eingestellt. Verletzt wurde niemand.

Schneehöhe - Muggengrat 2,43 Meter

Fast zwei Minuten lang dauerte das Schauspiel, das sich einem Beobachter am Gegenhang bot. Er filmte aus sicherer Entfernung in einer Hütte die abgesprengte Staublawine vom Muggengrat. Gewaltig ihre Dimension: 800 bis 900 Meter lang und rund 100 Meter breit an der Abrisskante, beschreibt Haidacher das Ereignis. In den Bergen gab es zuletzt enormen Neuschneezuwachs. Am Ostermontag zeigte die Messlatte unter dem Muggengrat noch eine Schneehöhe von 2,43 Meter. Die Lifte in Zürs sind bis 26. April in Betrieb.