Frauen im Bregenzerwald auf dem Vormarsch

Im Bregenzerwald trauen sich immer mehr Frauen ein gewichtiges Wörtchen in der Politik mitzureden. In drei Gemeinden wurden die amtierenden Bürgermeisterinnen bei der Gemeindewahl bestätigt. Jetzt hat auch Reuthe erstmals eine Bürgermeisterin.

Bianca Moosbrugger-Petter

ORF

Bianca Moosbrugger-Petter

In Reuthe wurde die 38-jährige Bianca Moosbrugger-Petter am Samstag einstimmig zur neuen Ortschefin gewählt. Sie freue sich sehr auf ihre neue Aufgabe, sagt sie gegenüber vorarlberg.ORF.at. Moosbrugger-Petter hatte bei der Mehrheitswahl am 15. März die meisten Stimmen erhalten: Sie erhielt 196 Stimmen und lag damit vor Michael Kaufmann mit 150 Stimmen. Kaufmann wurde am Samstag zum Vizebürgermeister gewählt.

Bisheriger Bürgermeister überrascht

Für den bisherigen Bürgermeister Arno Scharler war das Wahlergebnis doch überraschend. Er glaubt, er habe die Rechnung dafür bekommen, dass er sich für einen umstrittenen Flächenumwidmungsantrag eingesetzt habe. In einem Mail an vorarlberg.ORF.at schreibt er:

„In einem Ortsteil von Reuthe hat ein Frächter einer Nachbargemeinde einen Umwidmungsantrag an die Gemeinde gestellt. Nach reiflicher Abwägung habe ich mich für die Umwidmung in Betriebsgebiet I eingesetzt. Die Anrainer wehren sich gegen dieses Ansinnen und ich habe nun die „Rechnung“ dafür erhalten! Überrascht war ich schon ein wenig, da ich nicht dachte, dass einzelne Anrainer so mobilisieren werden. Aber in einer kleinen Gemeinde kann ein „Familien-Clan“ viel bewegen! Ich scheide nicht aus der Gemeindevertretung aus, sondern unterstütze als Gemeinderat unsere neue Bürgermeisterin“.

Moosbrugger-Petter glaubt nicht, dass dieser strittige Umwidmungsantrag den Ausschlag für das Wahlergebnis gab. Außerdem sei in diesem Verfahren noch nichts entschieden.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

V-heute-Beitrag von Bruno Schratzer, Götz Wagner und Alexander Rauch

Quereinsteigerin in Langenegg

Ebenfalls überrascht vom Gemeindewahlergebnis in Langenegg war die 26-jährige Anita Fuchs. Sie wurde bei der Mehrheitswahl auf Platz eins gewählt. Fuchs traut sich das Bürgermeisteramt aber noch nicht zu. Sie sei politisch zu unerfahren, wolle sich aber in der Gemeindevertretung einbringen.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Anita Fuchs im Gespräch mit ORF Radio Vorarlberg Redakteur Philipp Wüstner

Alberschwende, Egg und Lingenau in Frauenhand

Fest im Sattel sitzen die Bürgermeisterinnen in Alberschwende, Egg und Lingenau. Alle drei Frauen konnten das Vorzugsstimmen-Rennen mit großem Vorsprung für sich entscheiden. Die Bürgermeisterwahl in diesen Gemeinden dürfte nur mehr Formsache sein.

In Mellau, wo bisher Elisabeth Wicke die Frontfrau war, dürfte nun ein Mann das Ruder übernehmen. Wicke hatte bereits im Vorfeld angekündigt, nicht mehr für das Bürgermeisteramt zur Verfügung zu stehen. In Mellau wird am 10. April der neue Bürgermeister gewählt.

Angela Ganthaler, vorarlberg.ORF.at

Link:

Vier Frauen haben die Direktwahl gewonnen (vorarlberg.ORF.at; 16.3.2015)