Gemeindewahlen: Landesparteichefs zufrieden

Nach den Gemeindewahlen zeigten sich die Landesparteichefs mit den Ergebnissen ihrer Parteien zufrieden. ÖVP-Landesobmann Markus Wallner erklärte, seine Partei habe sich „gut geschlagen mit zwei Wermutstropfen - Bludenz und Hohenems“.

Wallner betonte, in den beiden Städten müsse man sich jetzt einfach wie bei einem Skirennen „auf den zweiten Durchgang konzentrieren“. Die Landespartei werde den Ortsorganisationen volle Unterstützung zukommen lassen, es solle niemand glauben, dass die Entscheidung in den beiden Städten schon gefallen sei.

Wallner: „Müssen nun mobilisieren“

Die ÖVP werde zu mobilisieren wissen, kündigte Wallner an. Man habe die Bürgermeister in überwältigender Mehrheit halten können, auch die Prognosen hinsichtlich vieler Stichwahlen in den Städten hätten sich nicht bewahrheitet. Verlusten in den Städten stünden Zuwächse in größeren Kommunen - etwa Lustenau oder Höchst - gegenüber. „Ich kann keinen Landestrend erkennen“, sagte Wallner.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Landesparteichefs im Gespräch mit ORF-Chefredakteur Gerd Endrich

Johannes Rauch: „Mehr als zufrieden“

Vorarlbergs Grünen-Sprecher Johannes Rauch zeigte sich „mehr als zufrieden“ mit dem Abschneiden seiner Partei. Man habe enorme Zuwächse in vielen Gemeinden erzielt. Besonders glücklich war Rauch mit den Resultaten in Altach, Lochau, Göfis und in seiner Heimatgemeinde Rankweil. „Das war so nicht zu erwarten“, so Rauch, der dafür auch den Schwung von der Landtagswahl verantwortlich machte. Zudem sei es in einigen Ortschaften gelungen, die ÖVP-Absolute zu knacken, „leider nicht alle“.

Als „Wermutstropfen“ bezeichnete er den Erfolg von FPÖ-Landesobmann Dieter Egger in Hohenems. „Das würde mich nicht freuen“, so Rauch über einen möglichen Bürgermeister Egger. „Die Leute müssen sich überlegen, ob sie das wollen. Das wäre schon ein Signal über Vorarlberg hinaus“, gab der Grünen-Sprecher zu bedenken.

Egger: „In Vorarlberg ordentlich umgerührt“

Als „sehr erfreulich“ bezeichnete FPÖ-Parteichef Dieter Egger den Wahlsonntag. „Wir haben durch die Bank größere Zugewinne“, sagte Egger, vor allem in den Städten und größeren Gemeinden seien die Ergebnisse sehr gut. In Hohenems, wo Egger selbst in zwei Wochen gegen den amtierenden ÖVP-Bürgermeister Richard Amann in einer Stichwahl um den Bürgermeistersessel kämpfen wird, und in Bregenz habe man den Stimmenanteil nahezu verdoppelt.

Die Freiheitlichen hätten in Vorarlberg „ordentlich umgerührt“, das Ländle sei insgesamt bunter und demokratischer geworden. In die Stichwahl am 29. März geht der FPÖ-Chef zuversichtlich. „Zehn Prozentpunkte Abstand zum ÖVP-Bürgermeister ist durchaus eine gute Voraussetzung“, betonte Egger. Er werde in den kommenden zwei Wochen weiter den direkten Kontakt zu den Hohenemser Bürgern suchen und versuchen mit Sachthemen zu überzeugen.

Ritsch: „Wahlsonntag kann sich sehen lassen“

„Das ist ein Wahlsonntag, der sich für uns sehen lassen kann“, war der Kommentar von SPÖ-Landesparteivorsitzendem Michael Ritsch. In Summe habe man die Anzahl der Mandate halten können. Zudem sei das Ziel erreicht, in St. Gallenkirch den Bürgermeistersessel zurückzuerobern und das Gemeindeoberhaupt in Bürs auch mit einem neuen Kandidaten zu halten. „Sensationell“ sei auch das Gemeindewahlergebnis in St. Gallenkirch.

In Bludenz rechnete sich Ritsch bei der Stichwahl in zwei Wochen Chancen aus, ein weiteres Gemeindeoberhaupt zu stellen. „Wir werden alles unternehmen, damit das klappt“, erklärte Ritsch. Mario Leiter sei ein sehr guter Kandidat und die Stimmung in der Stadt „sehr gut“. In Anbetracht der schlechten Wahlbeteiligung (58,56 Prozent) forderte Ritsch im Landtag über eine Wiedereinführung der Wahlpflicht bei Landes- und Gemeindewahlen zu diskutieren. Eine Trennung der Stimmzettel für Gemeinde- und Bürgermeisterwahlen hielt der SPÖ-Chef weiterhin für unumgänglich.