Alkohol und Jugend: Feste und Märkte im Fokus

Die Jugendschutzbestimmungen betreffend Alkohol werden in Vorarlberg weiter relativ gut eingehalten. Das ist das Ergebnis anonymer Test-Einkäufe. Probleme gibt es vor allem noch auf Zeltfesten und Weihnachtsmärkten. Sie wurden im Vorjahr erstmals getestet.

Die Vorarlberger Test-Bilanz falle recht gut aus, sagt Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch. Mehr als 220 Testkäufe sind im Vorjahr durchgeführt worden. Schwerpunkt der Tests war die Alkohol-Abgabe. In rund drei Viertel der Fälle wurde in den untersuchten Handelsgeschäften und Tankstellen der Jugendschutz eingehalten, sagt Rauch. Im Vergleich zum Vorjahr gab es damit eine leichte Verschlechterung - der langjährige Vergleich sei aber sehr erfreulich. Denn vor zehn Jahren war die Bilanz der Testkäufe noch verheerend, sagt Rauch. Dort sei bei 70 bis 80 Prozent der Versuche Alkohol an Jugendliche abgegeben worden, nun seien es 25 im langjährigen Mittel.

Wenig Genauigkeit bei Zeltfesten

Große Probleme gebe es aber noch bei den im Vorjahr erstmals getesteten Zeltfesten und Weihnachtsmärkten. In der Hälfte der Fälle erhielten die jungen Testäufer verbotenerweise Alkohol. Vor allem bei den Weihnachtsmärkten werde man heuer genau kontrollieren, sagt Rauch.

Eine Anzeige wegen wiederholter Abgabe

Zum Teil würde der verbotene Verkauf von Alkohol durch nicht geschultes Personal oder durch die Hektik im Verkauf passieren, sagt Rauch. Die Unternehmen und Mitarbeiter würden aber aus ihren Fehlern lernen. Bei illegalem Alkoholverkauf werde der Händler aufgeklärt, und es würden weitere Kontrollen angekündigt und durchgeführt. Nur in einem Fall sei dann erneut Alkohol verkauft worden und dadurch eine Anzeige nötig geworden. Die Testkäufe werden auch heuer wieder durchgeführt.

Weniger Alkoholexzesse bei Jugendlichen

Auch der ausufernde Alkoholkonsum ist nach Angaben der Werkstatt für Suchtprophylaxe zurückgegangen. Sowohl die Zahl der wegen Alkoholkonsums ins Krankenhaus eingelieferten Jugendlichen als auch deren Alkoholisierungsgrad seien gesunken. Lesen Sie dazu Weniger Alkoholexzesse von Jugendlichen.

Jugendliche müssten den Umgang mit Alkohol lernen, sagt Andreas Prenn von der Werkstatt für Suchtprophylaxe. Dabei nütze der erhobene Zeigefinger nichts.