Danzer verlegt Hauptsitz nach Dornbirn
Der weltweit tätige Furnier- und Schnittholzhersteller Danzer hat per Jänner 2015 den Hauptsitz der gesamten Firmengruppe nach Österreich verlegt. Konkret übersiedelte die Danzer Holding AG vom bisherigen Standort in Zug (CH) in das Campus-Areal in Dornbirn. Das erklärte Hans-Joachim Danzer, Vorstandsvorsitzender der Danzer Holding AG, im Gespräch mit der Wirtschaftspresseagentur.com. In Zug verbleiben weiterhin Management und Vertrieb für Afrika.
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Wirtschaftliche und steuerliche Vorteile
Die Entscheidung, den Standort der Holding aus der Schweiz in ein EU-Land zu verlegen, sei Anfang 2014 gefallen. Seit damals habe man mehrere EU-Standorte geprüft und sei dann rasch zu dem Entschluss gekommen, die Holding in Österreich anzusiedeln. Für die Standortverlegung an sich und die Entscheidung für Österreich seien insbesondere wirtschaftliche und steuerliche Gründe ausschlaggebend gewesen, so Danzer. Dabei gehe es vor allem um steuerliche Vorteile im Rahmen der Doppelbesteuerungsabkommen mit den USA. Denn der US-amerikanische Markt zähle für Danzer mit rund 50 Prozent aller Geschäftsaktivitäten zu den wichtigsten Märkten weltweit.
„Die Gesetzgebung für Holdinggesellschaften ist in Österreich am besten, verglichen mit anderen EU-Ländern.“ Solche Vorteile für den wichtigsten Markt seien für Danzer „kriegsentscheidend“, so Hans-Joachim Danzer. Hier gebe es steuerliche Rechtssicherheit sowie einfachere Abläufe durch den freien Waren- und Dienstleistungsverkehr innerhalb der EU. Zudem seien die Standortkosten hierzulande geringer. Und schlussendlich sei auch ein Imagethema mit dafür verantwortlich, dass man sich schlussendlich für Österreich entschieden habe. „Wenn Sie in Zug den Sitz der Holding haben, dann werden Sie oftmals argwöhnisch betrachtet.“
Zuständigkeit der Holding
Von Zug übersiedeln fünf Mitarbeiter der Holding nach Dornbirn, weitere sieben Mitarbeiter sollen hierzulande neu eingestellt werden. Die Holding sei für Administration, Wirtschaftsprüfung, Treasury, Controlling und Finanzen sowie für das zentrale Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit der gesamten Gruppe zuständig. Dazu kommen der gesamte Personalbereich, das Compliance-Thema sowie die strategische Unternehmensentwicklung. So werden auch Hans-Joachim Danzer und Kommunikationsleiter Eckart Schmitt ihr Büro in Dornbirn beziehen. Die offizielle Eröffnung des neuen Holding-Sitzes ist für das Frühjahr 2015 geplant.
Danzer beschäftigt weltweit rund 2.500 Beschäftigte und erzielte 2014 einen Umsatz von 232 Millionen Euro. Das Unternehmen ist in den Geschäftsbereichen Furnier (38% des Umsatzes) und Schnittholz (43%) sowie Rundholz & Spezialitäten (19%) tätig. Verkauft wird nicht an Endkunden, sondern an Händler oder Weiterverarbeiter. Geliefert wird in 80 Länder, der wichtigste Markt ist USA, gefolgt von Großbritannien und China.
Danzer ist Waldbesitzer in den USA
Danzer betreibt vier Furnierwerke, ein Vinteriowerk, ein 3D-Furnierwerk sowie zwei Sägewerke in Europa, Afrika und den USA und unterhält 21 Verkaufsniederlassungen. Zudem gehören Danzer 20.000 Hektar Wald in Nordamerika. In Afrika besitzt das Unternehmen Forstkonzessionen für 1,2 Millionen Hektar Wald. In Österreich unterhält Danzer in Grödig bei Salzburg einen Standort für den Zentralvertrieb in Europa. Die Rohstoffe stammen zu mehr als 40 Prozent aus Nordamerika, zu über 30 Prozent aus Afrika und zu etwa einem Viertel aus Europa. Die Produkte von Danzer werden überwiegend im dekorativen Bereich eingesetzt. Die Wurzeln des Unternehmens reichen in das Jahr 1932 zurück.