Zumtobel: Gewinnanstieg unter den Erwartungen

Der Leuchtenhersteller Zumtobel hat seine Ergebnisse in den ersten neun Geschäftsjahresmonaten 2014/15 spürbar gesteigert, aber weniger stark als erwartet. Vor allem im dritten Quartal verursachte die Franken-Aufwertung Verluste.

Der Nettogewinn legte im Zeitraum Mai bis Jänner um 28,1 Prozent auf 15,4 (12,1) Millionen Euro bzw. 5,3 (4,6) Prozent des Umsatzes zu - prognostiziert hatten Experten im Mittel einen Anstieg um 91 Prozent auf 21,3 Millionen Euro. Operativ verdiente man auf EBIT-Ebene mit 36,8 (27,8) Mio. Euro um 32,7 Prozent mehr, gerechnet wurde mit einem Plus von 48 Prozent; die EBIT-Marge betrug damit 3,8 (3,0) Prozent der Erlöse. Der Umsatz dagegen legte prognosekonform um 4,0 Prozent auf 962,8 (925,8) Millionen Euro zu.

3. Quartal: Franken-Aufwertung bringt Verluste

Im dritten Geschäftsquartal hat die Aufwertung des Schweizer Franken aber für Verluste gesorgt. Unter dem Strich stand von Anfang November bis Ende Jänner ein Minus von 13,4 Millionen Euro nach einem Verlust von 6,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Grund dafür waren negative Effekte aus Sicherungsgeschäften in Schweizer Franken. Dieser hatte zu Jahresbeginn im Vergleich zum Euro massiv an Wert gewonnen, nachdem die Schweizer Notenbank ihren langjährigen Euro-Mindestkurs aufgegeben hatte. Analysten hatten damit offenbar nicht gerechnet und einen geringeren Verlust von durchschnittlich 4,7 Millionen Euro erwartet.

Zumtobel hält an Erwartungen fest

Der Vorstand hält an der Guidance für das Geschäftsjahr 2014/15 fest, gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzwachstum von rund 3 Prozent und eine Verbesserung der bereinigten EBIT-Marge auf 5 bis 6 Prozent (bereinigte EBIT-Marge 2013/14: 3,8 Prozent) zu erzielen. Auch bezüglich des Mittelfristzieles, die bereinigte EBIT-Marge bis 2016/17 schrittweise auf etwa 8 bis 10 Prozent zu steigern, sei man weiter im Plan. In den ersten neun Monaten 2014/15 lag das bereinigte EBIT bei 51,5 (42,2) Mio. Euro, 5,3 (4,6) Prozent vom Umsatz.

Zusätzlich zu den schon kommunizierten Restrukturierungsmaßnahmen wurde Ende Februar die Belegschaft im Leuchtenwerk Lemgo (Deutschland) über einen geplanten Abbau von zirka 70 Mitarbeitern informiert.

Regional unterschiedliche Entwicklungen

Aus heutiger Sicht werde das Ergebnis der Zumtobel-Gruppe im Geschäftsjahr 2014/15 mit Sondereffekten in Höhe von etwa 25 Mio. Euro belastet werden, erklärte das Unternehmen nun im Quartalsbericht.

In den ersten drei Quartalen habe Zumtobel erfreuliche Fortschritte gemacht, so CEO Ulrich Schumacher. Die strategische Neuausrichtung und die Umsetzung der Restrukturierung verlaufe insgesamt nach Plan, jedoch mit regional unterschiedlichen Geschwindigkeiten.

Nach Segmenten habe vor allem das spätzyklische Lighting Segment von der Stabilisierung im europäischen gewerblichen Hochbau profitiert, der Umsatz wuchs hier um 4,1 Prozent auf 724,8 Mio. Euro. Das Components-Segment richte sich weiter konsequent auf die LED-Technologie aus, der Segmentumsatz habe mit 289,0 (287,6) Mio. Euro die Erwartungen übertroffen.

Eigenkapital verbessert

Das Eigenkapital verbesserte sich von 30.4.2014 bis 31.1.2015 auf 339,4 (327,6) Mio. Euro, die Eigenkapitalquote verharrte dagegen bei 32,5 Prozent. Die Nettoverbindlichkeiten wuchsen um ein Viertel auf 158,1 (126,2) Mio. Euro.

Ende Jänner beschäftigte Zumtobel 7.091 Mitarbeiter, um 2,7 Prozent weniger als Ende April (7.291).