Klare Mehrheit für Liste Vorarlberger Wirtschaft

Die Wirtschaftskammer Vorarlberg bleibt fest in der Hand der Liste Vorarlberger Wirtschaft. Die Gemeinschaftsliste ist mit 72,1 Prozent der abgegebenen Stimmen trotz Verlusten klar an erster Stelle. Die Grüne Wirtschaft konnte ihren Anteil von 15,4 auf 19,4 Prozent steigern.

Gewählt haben die Wahlberechtigten in Vorarlberg am Dienstag und Mittwoch. Am Freitagnachmittag wurde das Ergebnis bekanntgegeben. Erstmals sind diesmal fünf Listen zur Wahl angetreten. Die Wahlbeteiligung ist von 16,6 auf 23,51 Prozent gestiegen.

Zugewinne für Grüne Wirtschaft

72,1 Prozent, in absoluten Zahlen genau 3.600, der abgegebenen Stimmen in den 58 Fachorganisationen, in denen eine „echte“ Wahl stattfand, entfielen auf die Liste Vorarlberger Wirtschaft, 2010 waren es 76,6 Prozent gewesen. Die Grüne Wirtschaft konnte sich von 15,4 auf 19,4 Prozent der abgegebenen Stimmen steigern. Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband fiel von 7,7 auf 0,9 Prozent zurück. Der Vorarlberger Wirtschaftsverband konnte sechs Prozent der Wähler für ich gewinnen, UNOS, der Wirtschaftsflügel der NEOS, erhielt 1,6 Prozent der abgegebenen Stimmen. Diese letzten beiden Parteien waren bei der letzten Wahl 2010 noch nicht angetreten. Das berichtet die Liste Grüne Wirtschaft.

Abweichende Stimmenanteile und Mandatsverteilung

Anders sieht die prozentuelle Verteilung bei den Mandaten in der Wirtschaftskammer aus. 81,74 Prozent der Mandate in der Wirtschaftskammer entfallen nach 88 Prozent bei der letzten Wahl auf die Liste Vorarlberger Wirtschaft, 12,47 auf die Grüne Wirtschaft nach sieben Prozent bei der letzten Wahl, 3,65 auf den Vorarlberger Wirtschaftsverband in der Person von Roland Saur, 0,63 auf die UNOS als Wirtschaftsflügel der NEOS und 0,5 auf den sozialdemokratischen Wirtschaftsverband. Die Diskrepanz zu den Prozentanteilen bei den Stimmen ergibt sich daraus, dass nicht allen Fachgruppen gewählt wird. In manchen ist nur eine Liste angetreten, die Liste Vorarlberger Wirtschaft.

Von 794 Mandaten in der Vorarlberger Wirtschaftskammer hält die Liste Vorarlberger Wirtschaft nun 649, die Grüne Wirtschaft 99.

Verteilung im Wirtschaftsparlament

Im Wirtschaftsparlament entfallen nach der Wahl 50 Mandate (bisher 56) auf die Liste Vorarlberger Wirtschaft mit Wirtschaftskammerpräsident Manfred Rein, sieben auf die Grüne Wirtschaft (bisher zwei), zwei auf den Vorarlberger Wirtschaftsverband, der bisher nicht vertreten war. Manfred Rein wird Wirtschaftskammerpräsident bleiben.

Zufriedenheit und „Supertag“

Nach ihrem Wahlsieg will die Vorarlberger Wirtschaft mit Wirtschaftskammerpräsident Manfred Rein ihren eingeschlagenen Weg fortsetzen. „Bildung, Service, Entbürokratisierung“, nannte Rein unmittelbar nach Verkündigung des Wahlergebnisses seine drei wichtigsten Schlagworte. Die Unternehmen hätten den Wunsch, „dass einiges geschieht“, sagte Rein. Mit dem Wahlergebnis sei er „sehr zufrieden“.

Wolfgang Pendl („Grüne Wirtschaft“) sprach von einem „Supertag“. So habe man unter anderem die Stimmzahl verdoppeln können. „Das ist ein klares Signal der Wähler, dass sie sich einen Kurswechsel wünschen“, sagte Pendl.

Das umgekehrte Erlebnis hatte hingegen Reinhold Einwallner („Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband“). Man sei auf niedrigem Niveau gestartet und habe Mobilisierungsprobleme gehabt, erklärte Einwallner das schwache Abschneiden. So sei sich leider kein Sitz im Wirtschaftsparlament ausgegangen. Dem „Vorarlberger Wirtschaftsverband“, der sozialdemokratische Wurzeln hat, gratulierte Einwallner.

Seitens der UNOS zeigte man sich zufrieden. Man sei in sechs Fachgruppen angetreten, in fünf habe man ein Mandat geschafft. „Angesichts der Ressourcen ist das ein gutes Ergebnis, wir haben wieder einen Schritt gemacht“, hieß es.

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