Dorfläden erobern ihre Regale zurück

50 Dorfläden in Vorarlberg haben sich von einer Handelskette emanzipiert. Das Produktangebot sei dadurch leichter zu bestimmen, die wirtschaftliche Existenz ist allerdings weiterhin prekär, so der Verein der Nahversorger und Dorfläden.

Seit der Gründung des „Vereins für dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung“ im Jahr 2008 konnte nach Angaben von Obmann Ludwig Mähr zumindest verhindert werden, dass weitere Dorfläden schließen. Jetzt rüsten sich die 50 kleinen Nahversorger erstmals gemeinsam für die Zukunft. Der Auftakt dazu erfolgte am Montag in Dornbirn.

Gemeinsamer Werbeauftritt

Zukünftig will man in der Werbung, bei den Angeboten und auch im Internet gemeinsame Wege gehen. Neu ist, dass man sich bei den Lieferanten von einer Großhandelskette getrennt habe, so Vereinsmitglied Werner Schwendinger. Nun könne man noch regionaler auftreten, das Sortiment flexibel gestalten, Produkte selbst besser aussuchen und vor allem Produkte ausschließen, was noch wichtiger sei, so Schwendinger.

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Beitrag von Theresia Bilgeri, Michael Gartner und Ingo Hammerer. Sie sehen Karl-Heinz Marent, Werner Schwendinger und Ludwig Mähr.

Für den Obmann des „Vereins für dörfliche Lebensqualität“, den Dünser Bürgermeister Ludwig Mähr (ÖVP), haben sich allein durch die Kontakte zwischen den Betreibern der Dorfläden bereits Vorteile ergeben. Es sei sehr wichtig, nicht allein zu stehen, aus dem Zusammenkommen sei einiges ins Positive gewendet worden.

„Jahresverdienst reicht nicht zum Leben“

Die Schlüsselfrage bleibt aber weiterhin die Wirtschaftlichkeit. Die Erträge seien prekär, so Karl-Heinz Marent vom Verein für Nahversorgung. Die „Ladner“ verdienen 10.000 bis 15.000 Euro brutto pro Jahr, so Marent, davon könne niemand leben. Deshalb springen Land und Gemeinde mit einer Förderung von durchschnittlich 12.700 Euro ein. Echte Erträge könnten aber nur durch das Kaufverhalten der Kunden erzielt werden, so Werner Schwendinger vom Dorfladen Watzenegg.

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