Kritik an Pensionsantrittsalter bei der Polizei
Der Bundesrechnungshof untersuchte das durchschnittliche Pensionsantrittsalter von Exekutivbeamten in den Jahren 2008 bis 2012. Ein Drittel aller Pensionierungen erfolgte demnach wegen Dienstunfähigkeit. In Vorarlberg wurden von 2010 bis 2012 19 Polizisten wegen Dienstunfähigkeit in den Ruhestand geschickt. Das Durchschnittsalter bei diesen Pensionierungen lag bei 50,5 Jahren und war damit in ganz Österreich am niedrigsten.
„Statistischer Ausreißer“
Es handle sich hier aber lediglich um einen statistischen Ausreißer, so Rainer Fitz, Sprecher der Landespolizeidirektion, gegenüber dem ORF. Es habe in diesem Zeitraum drei sehr traurige Einzelschicksale gegeben, bei der die Betroffenen aufgrund ihrer Krankheit weder im Innen- noch im Außendienst arbeiten konnten. Die drei Betroffenen seien deutlich jünger als 50 Jahre gewesen und hätten somit den Altersdurchschnitt gedrückt.
Grundsätzlich würden die Vorarlberger Polizisten nicht früher in Pension gehen als in den anderen Bundesländern, so Fitz. Mit einem Durchschnittsalter von 60 Jahren liege das generelle Pensionsantrittsalter sogar etwas über dem österreichweiten Durchschnittsalter von 58 Jahren.
Gewerkschaft: Schwierige Bedingungen
Der Bundesrechnungshof hat kritisiert, dass nur ein bis drei Prozent der Polizeibediensteten das volle Pensionsalter erreichen. Der Exekutivberuf im Außendienst mit wechselnden Tag- und Nachtdiensten und Mehrarbeiten wirke sich auf die Gesundheit aus, so Gewerkschafter Eugen Lampert. Unter diesen Bedingungen sei ein Pensionsantrittsalter mit 65 Jahren oder später nicht schaffbar.
Link:
- Vorarlberger gehen später in Pension (vorarlberg.ORF.at; 8.11.2014)