„Keine staatliche Hilfe bei Franken-Krediten“

Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) hat sich am Donnerstagabend beim Neujahrsempfang des Wirtschaftsbundes in Bludenz klar gegen eine staatliche Hilfe für Kreditnehmer, die Probleme mit dem Franken haben, ausgesprochen.

Es würden auf keinen Fall Sondergesetze in Frage kommen, sagte Schelling: „Wir können nicht jene bestrafen, die rechtzeitig ausgestiegen sind.“

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Minister sieht Banken gefordert

In kritischen Fällen sieht der Minister die Banken gefordert. Vor allem bei der Stop-Loss-Order müsse man nachdenken, ob hier die Banken nicht Hilfestellungen leisten könnten, so Schelling, etwa durch eine Umwandlung in längerfristige Kredite.

Das Prinzip der Stop-Loss-Aufträge: Verändert sich der Kurs einer Fremdwährung über eine vereinbarte Grenze hinaus, wird der Kredit automatisch in den Euro konvertiert. Damit sollten weitere Verluste vermieden werden.

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Sie sehen Fahrzeughändler Manfred Ellensohn Landtagsabgeordnete und Unternehmensberaterin Monika Vonier und Michael Domig, Geschäftsführer der Domig Installations GmbH Brand, Georg Comploj, Geschäftsführer GETZNER MUTTER und CIE, Immobilientreuhänder Reinhard Götze und HTL – Fachlehrerin Waltraud Manahl. Beitrag von Jürgen Sebö, Reinhard Mohr und Joachim Mark.

Gespräche zwischen Banken und Minister

Durch die überraschende Freigabe des Frankenkurses durch die Schweizer Nationalbank (SNB) Mitte Jänner und die unmittelbar darauffolgende starke Verteuerung des Franken haben sich wie berichtet die Frankenkredite deutlich verteuert. Gleichzeitig haben die zur Absicherung der Fremdwährungskredite abgeschlossenen Stopp-Loss-Order ihre Funktion nicht erfüllt. Geschädigte Kreditnehmer haben nach Ansicht der Konsumentenschützer daher potenziell Ansprüche gegenüber ihrer Bank. Es gibt bereits Klagsdrohungen von Anwälten.

Die österreichischen Banken verwiesen auf APA-Anfrage unisono darauf, dass es bereits gemeinsame Gespräche mit Konsumentenschutz- und Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) zu dieser Problematik gebe.

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