Lawinensituation im Land kritisch
Lawinensituation in Vorarlberg
Nach dem vielen Neuschnee in den letzten Tagen besteht in Vorarlberg überwiegend erhebliche Lawinengefahr in allen Höhenlagen. Wenn es so weiter schneit könnte die Lawinenwarnstufe (Stufe drei) in nächster Zeit sogar auf Stufe vier klettern, sagt Abteilungsleiter der Landeswarnzentrale Bernhard Anwander. Gefährlich ist es vor allem oberhalb von 1.600 Metern.
Verschiedene Schichten nicht erkennbar
Die Hauptgefahr sind ältere und frische Triebschneeansammlungen, die in Schichten übereinander liegen. Da die älteren Schichten teilweise mit Neuschnee bedeckt sind, sind sie sehr schwer zu erkennen, so Anwander. „Der Neuschnee, der auf den Oberflächen aufliegt, bildet eine wunderbare Gleitschicht. Hier kann der Neuschnee abgleiten und die Lawinen somit auch größere Ausmaße annehmen “, so Anwander.
Durch den noch kommenden Neuschnee steigt die Auslösebereitschaft im Laufe des Tages deutlich an. Vor allem in nördlichen Regionen herrscht hohe Lawingengefahr, so Anwander. Besonders gefährdet sind zum Beispiel die Lechtaler Alpen, das Arlberggebiet, der Tannberg, der Bregenzerwald und die Allgäuer Alpen.
Anwander: „Natur ist unberechenbar“
Für Skifahrer und Tourengeher bedeutet aber: Lawinenwarnstufen sind nur Richtwerte. „Die Natur hält sich nicht an die Stufen. Natürlich wird mit der Stufe ein Zustand beschrieben - aber in der Natur kann eine erhebliche Lawinengefahr doch deutlich gefährlicher sein, wie es die Stufe suggeriert“, warnt Anwander. Auch in den nächsten Tagen soll es zeitweise kräftig schneien, daher bleibt die Lawinensituation auch in den kommenden Tagen kritisch.
Allein gestern sind in Vorarlberg mindestens acht Lawinen abgegangen, heißt es bei der Lawinenwarnzentrale - mehr dazu in Mehrere Lawinenabgänge an einem Tag . Wie berichtet konnte der 34-Jährige verschüttete Mann in Lech von den Einsatzkräften gerettet werden - mehr dazu in Lawinenopfer auf dem Weg der Besserung.